Brücke zum Mont Saint-Michel Fußgänger können zur Klosterinsel spazieren
22.07.2014, 20:15 Uhr
Die Fußgängerbrücke soll verhindern, dass die Insel weiter verlandet.
(Foto: dpa)
Das zweitbeliebteste Touristenziel Frankreichs hat einen neuen Zugang - dabei handelt es sich um eine über 700 Meter lange Fußgängerbrücke, die zur Klosterinsel Mont Saint-Michel führt. Sie spielt für den Erhalt der Insel eine wichtige Rolle.
Zum weltbekannten Klosterfelsen Mont Saint-Michel in der Normandie gelangen Besucher künftig über eine Stelzen-Brücke des österreichischen Stararchitekten Dietmar Feichtinger. Den neuen Weg zu dem Unesco-Weltkulturerbe dürfen nur Fußgänger beschreiten. Er lässt im Gegensatz zur bisherigen Dammstraße Ebbe und Flut freie Bahn.
Damit soll verhindert werden, dass die im Ärmelkanal liegende Insel mit der früheren Benediktinerabtei durch angeschwemmte Sedimente weiter verlandet. Zusätzlich bietet die 760 Meter lange Brücke ganz neue Perspektiven auf die Landschaft, da sie in Form einer ausladenden gekurvten Linie zum Mont-Saint-Michel führt.
Der Granitfelsen mit dem Meisterwerk mittelalterlicher Architektur war früher vier Kilometer vom Kontinent entfernt, der Sand brachte ihn in den vergangenen Jahrzehnten allerdings auf einige Dutzend Meter heran. Bereits 2009 wurde deswegen eine Schleuse an dem in die Bucht führenden Fluss Couesnon in Betrieb genommen worden.
Mit ihrer Hilfe wird Wasserdruck erzeugt, um einen Teil der abgelagerten Sedimente wegschwemmen zu können. Bis 2045 soll der Boden um durchschnittlich 70 Zentimeter abgesenkt sein. Mit mehr als zwei Millionen Besuchern im Jahr gilt das Mont Saint-Michel nach Paris als das beliebteste Touristenziel Frankreichs. Für den Shuttle- und Zulieferverkehr zum Unesco-Weltkulturerbe wird die rund 43 Millionen Euro teure Brücke in einigen Wochen freigegeben. Die alte Dammstraße wird dann weggebaggert.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa