Panorama

Koffer mit Mehl und Zimt und viele Fragen Gepäckdieb legte Flughafen lahm

Das Rätsel um den herrenlosen Koffer am Düsseldorfer Flughafen steht möglichweise kurz vor der Aufklärung. Die Polizei hat einen international aktiven Gepäckdieb im Visier. Ihr Verdacht geht Richtung Drogenhandel.

Auf Überwachungsbildern war der Mann zu sehen.

Auf Überwachungsbildern war der Mann zu sehen.

(Foto: dpa)

Die Düsseldorfer Polizei hat einen Mann identifiziert, der im September einen mit Mehl gefüllten Koffer am Flughafen der Stadt abgestellt hatte. Bei dem 31-Jährigen handele es sich um einen international aktiven Gepäckdieb, teilte die Polizei mit. Wo sich der Mann derzeit aufhalte, sei aber nicht bekannt. Der Kofferfund hatte mitten in der Hauptverkehrszeit am Nachmittag die Räumung des drittgrößten deutschen Flughafens ausgelöst.

In dem Gepäckstück in der Abflughalle fand sich aber neben dem Mehl nur noch Zimt. Die Ermittler gehen deshalb davon aus, dass es in dem Fall um eine Täuschung unter Drogenhändlern gehen könnte. Noch unklar ist demnach, welche Rolle der 31-Jährige in dem mysteriösen Koffer-Fall gespielt hat.

Die zehnköpfige Ermittlungskommission konnte den Mann durch die Auswertung von Aufnahmen der Überwachungskameras identifizieren. Zudem fand sie am Griffstück des Koffers DNA-Spuren, die das Landeskriminalamt mit einer DNA-Analyse-Datei abgleichen ließ und so die Identität des Gesuchten zweifelsfrei feststellte.

Koffer mit London-Motiven

Den bunten Trolley mit Motiven vom Londoner Big Ben und einem Doppeldeckerbus hatte der Mann von einem kurzen Gang vor das Flughafengebäude mitgebracht. Die öffentlich gemachten Aufnahmen der Überwachungskameras zeigen, wie er das Stück in der Nähe des Sky-Trains am Flughafen kurz durchsuchte. Nur etwa drei Minuten hatte er den Koffer vor dem Abstellen in der Abflughalle bei sich. Insgesamt war der Mann gut eineinhalb Stunden am Flughafen. Von der Räumung des Flughafens waren mehr als 10.000 Passagiere betroffen. 140 Flüge fielen aus.

Unterdessen gab es am Sonntagabend erneut einen Zwischenfall mit einem herrenlosen abgestellten Gegenstand. In Köln wurde ein ICE mit rund 1000 Fahrgästen geräumt, nachdem einem Polizisten an Bord ein verdächtiger, mit Klebeband umwickelter Waschmittelkarton aufgefallen war. Spezialkräfte der Bundespolizei untersuchten den Karton, konnten aber schnell Entwarnung geben: Im Karton befanden sich lediglich Holzbriketts. Wer den Karton im Zug abgestellt hatte, will die Bundespolizei nun ermitteln.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen