Panorama

Fahrende Händler im Visier Gepanschter Alkohol rafft halbes Dorf dahin

Giftiges Zeug: Tausende Russen sterben jährlich nach dem Genuss von gepanschtem Alkohol.

Giftiges Zeug: Tausende Russen sterben jährlich nach dem Genuss von gepanschtem Alkohol.

(Foto: picture alliance / dpa)

Selbst gebrannter Schnaps steht bei vielen Russen hoch im Kurs. Auf Qualität achtet beim "Do it yourself"-Fusel kaum einer, tausende sterben jedes Jahr nach dem Genuss von gepanschtem Alkohol. Dass sich ein halbes Dorf totsäuft, passiert dennoch nicht alle Tage.

In einem Dorf in Sibirien sind 14 Menschen an gepanschtem Alkohol gestorben. Elf weitere Bewohner des Dorfes Krasni Welikan in der Region Sabaikalsk im Fernen Osten Russlands seien mit schweren Alkoholvergiftungen ins Krankenhaus gebracht worden, teilen die russischen Behörden mit. Zunächst war über elf Todesfälle informiert worden.

Der Zustand von drei der im Krankenhaus von Krasnokamensk behandelten Dorfbewohner sei lebensbedrohlich, sagt eine Sprecherin der örtlichen Gesundheitsbehörden. Wegen der Gefahr des Nierenversagens erhalten sie eine Blutwäsche. Der Gouverneur von Sabaikalsk, Konstantin Ilkowski, traf zusammen mit Ärzten und Ermittlern in Krasni Welikan ein. In einer Mitteilung seines Büros nannte er den Vorfall eine "wahre Tragödie".

Der Verdacht der Ermittler fällt auf eine Gruppe Händler, die kürzlich in das Dorf kamen und Wodka, ein anderes Getränk chinesischer Herstellung sowie eine nicht zum Trinken bestimmte Flüssigkeit verkauft haben sollen. Es wurde ein Verfahren wegen Verdachts auf fahrlässige Tötung eingeleitet.

In Russland sterben jedes Jahr tausende Menschen nach dem Konsum von gepanschtem Alkohol. Nachdem die Steuern auf alkoholische Getränke angehoben wurden, stieg der Anteil des schwarz gehandelten Alkohols von 30 Prozent auf 44 Prozent im vergangenen Jahr.

Quelle: ntv.de, jve/dpa

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