Panorama

Trinkwasserverbrauch steigtGewitter hier, Trockenheit dort

05.07.2010, 17:34 Uhr

Der Sommer zeigt in Deutschland verschiedene Gesichter. Im Osten ist es zu trocken, die Bauern fürchten um die Ernte. Im Süden gibt es dagegen Starkregen.

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Überschwemmungen gab es am Wochenende in NRW. (Foto: dpa)

Was die einen zu viel haben, haben die anderen zu wenig: Während

etwa Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit teils heftigen Gewittern

und Starkregen zu kämpfen hatten, drohen Bauern in Teilen Nordrhein-Westfalens und

Ostdeutschlands bereits Ernteausfälle.

"Bis Ende der Woche soll es nicht regnen und die Temperaturen

sollen zwischen 30 und 35 Grad liegen", sagte Ludger Laurenz von der Landwirtschaftskammer

Nordrhein-Westfalen. Sollte der Wetterbericht recht behalten, könnte es zu erheblichen

Ausfällen kommen.

In Thüringen stieg der Trinkwasserverbrauch bereits deutlich.

Für das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft erwarten die Meteorologen dort sowie

in Sachsen und Sachsen-Anhalt Temperaturen von bis zu 35 Grad.

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Ein Gewitter zieht über Freiburg. (Foto: dpa)

Am Wochenende hatten Unwetter nach der großen Hitze der vergangenen

Tage in etlichen Bundesländern teils erhebliche Schäden angerichtet. Keller liefen

voll, Bäume stürzten um, Straßen und Bahngleise wurden blockiert. Selbst in den

Kölner Dom regnete es hinein. Ein Mosaikboden, Chorgestühl, eine Chorpfeilerfigur

und eine Engelsfigur wurden dabei nass.

In Bayern löste starker Regen mehrere Muren aus. Eine Geröll-

und Schlammlawine riss im Landkreis Berchtesgadener Land Teile der Bundesstraße

21 weg.

Angst um die Erträge

Bauern in Nordrhein-Westfalen und in Ostdeutschland fürchten

dagegen trotz der Regengüsse um ihre Ernten. "Die Niederschläge am Wochenende

haben nicht zu einer Entspannung geführt", sagte Laurenz. Mit weniger als 50

Liter pro Quadratmeter sei in Nordrhein-Westfalen in den Monaten April, Mai und

Juni weniger als ein Viertel der normalen Niederschlagsmenge gefallen. Der Meteorologe

Jurik Müller vom Deutschen Wetterdienst (DWD) sagte: "Wenn es noch ein paar

Wochen so weiter geht, kann es auch für das Getreide gefährlich werden."

In Thüringen meldeten die Wasserwerke wegen der Hitze bereits

einen erhöhten Trinkwasserverbrauch. Im Vergleich zu normalen Tagen sei der Bedarf

um rund 20 Prozent gestiegen, teilte die Thüringen Wasser GmbH in Erfurt mit.

Ein Ende der tropischen Temperaturen sei derzeit nicht in Sicht,

sagte Müller. Für das WM-Endspiel am Sonntag rechnet er in Sachsen- Anhalt, Sachsen

und Thüringen mit Temperaturen von bis zu 35 Grad. Mit der Hitze steigt auch die

Waldbrandgefahr. So wurde in Sachsen- Anhalt bereits für fünf Landkreise die höchste

Warnstufe 4 ausgerufen.

Quelle: dpa