Panorama

Auschreitungen nach Schuldspruch Guru wegen Vergewaltigung verurteilt

Selbsternannter Heiliger: der 50-jährige Ram Rahim.

Selbsternannter Heiliger: der 50-jährige Ram Rahim.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mehr als 100.000 Anhänger eines Guru versammeln sich in Pankschula: Hier befindet ein indisches Gericht den selbsternannten Heiligen der Vergewaltigung für schuldig. Daraufhin kommt es zu schweren Unruhen, mindestens ein Mensch stirbt.

Ein indischer Guru ist der Vergewaltigung zweier seiner Anhängerinnen schuldig gesprochen worden. Entsprechende Medienberichte bestätigte der Klägeranwalt vor Journalisten. Das Strafmaß soll am Montag verkündet werden. Mehr als 100.000 Verehrer des Star-Spirituellen Gurmeet Ram Rahim Singh waren zur Urteilsverkündung in die nordindische Stadt Panchkula gekommen.

Proteste der Anhänger begleiten die Urteilsverkündung.

Proteste der Anhänger begleiten die Urteilsverkündung.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach dem Schuldspruch kam es zu Ausschreitungen, bei denen laut Medienberichten mindestens ein Mensch getötet wurde. Wegen der erwarteten Unruhen waren Panchkula und die Nachbarstadt Chandigarh Berichten zufolge seit Donnerstag lahmgelegt: Schulen und Büros blieben geschlossen, Busse und Züge standen still. Tausende Polizisten waren im Einsatz, Soldaten standen auf Abruf bereit. Drei Cricket-Stadien waren als Übergangs-Gefängnisse für festgenommene Randalierer vorgesehen.

Der 50-jährige Ram Rahim ist ein selbsternannter Heiliger und Anführer der spirituellen Organisation "Dera Sacha Sauda" (etwa: Sekte des wahren Geschäfts), die auch politischen Einfluss hat. Die Gruppe hat nach eigenen Angaben 60 Millionen Mitglieder. Ihnen predigt Ram Rahim unter anderem Meditation, organisiert soziale Projekte und Umweltaktionen.

Er zeigt sich häufig auf einem Motorrad und trägt gern funkelnden Schmuck. Er ist auch Popsänger und hat Action-Filme mit sich selbst in der Hauptrolle als "Bote Gottes" gedreht. In einem anderen Verfahren ist der Guru wegen Mordes an einem Journalisten angeklagt.

Quelle: ntv.de, mre/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen