Panorama

Abtreibungspille ins Essen gemischt Haftstrafe für Abtreibung wider Willen

Der Täter besorgte sich das in Deutschland nicht frei verkäufliche Medikament in Tschechien.

Der Täter besorgte sich das in Deutschland nicht frei verkäufliche Medikament in Tschechien.

Um nicht Vater zu werden, greift ein Junger Mann zu einer rabiaten Methode. Im Ausland besorgt er eine Abtreibungstablette und mischt sie seiner schwangeren Freundin in den Nachtisch. Die Frau leidet bis heute unter den Folgen.

Er wollte nicht Vater werden: Das Amtsgericht in Nürnberg hat einen 24 Jahre alten Mann zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er seiner schwangeren Freundin heimlich ein Abtreibungsmittel in die Nachspeise mischte. Die Frau verlor daraufhin ihr Baby. Das Gericht verhängte nach Angaben eines Sprechers eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und drei Monaten wegen gefährlicher Körperverletzung und Schwangerschaftsabbruchs.

Der Angeklagte habe die Tat über Wochen geplant und damit erhebliche kriminelle Energie gezeigt, hieß es in der Urteilsbegründung. Die Staatsanwaltschaft hatte vier Jahre gefordert. Das Gericht wertete zugunsten des Mannes, dass er von Anfang an geständig war. Er hatte zugegeben, im März 2015 seiner Freundin die Mokkacreme samt Abtreibungspille serviert zu haben.

Das Medikament hatte der Angeklagte zuvor in Tschechien besorgt. Dort ist die Pille bis zum neunten Schwangerschaftsmonat zugelassen. Seine Freundin, die in der 15. Woche war, bekam nach dem Essen schwere Bauchkrämpfe. Im Krankenhaus erlitt sie einen Abgang.

Weil sie nach dem Vorfall misstrauisch wurde, ließ die 29-Jährige einen Bluttest machen. Darin wurden Spuren des Abtreibungsmittels nachgewiesen. Ihr Freund hatte unterdessen die Beziehung mit ihr per Textnachricht beendet. Seit dem Verlust ihres Babys ist die Frau psychisch angeschlagen.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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