Panorama

Schielendes Opossum eingeschläfert Heidi ist tot

Paul, Knut und jetzt auch Heidi. Mit dem Opossum mit dem Sehfehler ist nun das dritte von Deutschlands berühmtesten Tieren gestorben. Heidis Heimat, der Leipziger Zoo hatte sich dazu entschlossen, die Beutelratte einzuschläfern.

Warum schielte Heidi? Handaufzucht oder zu viel Gewicht könnten die Gründe gewesen sein.

Warum schielte Heidi? Handaufzucht oder zu viel Gewicht könnten die Gründe gewesen sein.

(Foto: dpa)

Das schielende Opossum Heidi aus dem Leipziger Zoo ist tot. Die dreieinhalb Jahre alte Beutelratte sei eingeschläfert worden, teilte der Zoo mit. Heidi, die weltweit Ruhm erlangt hatte, litt an Altersschwäche. Ihr Allgemeinzustand habe sich in den vergangenen Tagen "trotz intensiver medizinischer Betreuung zunehmend verschlechtert". Um dem Tier Leiden und Schmerzen zu ersparen, entschieden sich die Zoo-Verantwortlichen zum letzten Schritt.

Ärzte waren machtlos

Heidis Ende kommt nicht überraschend: Sie hatte sich zuletzt kaum noch bewegt und litt an Arthrose. Die Tierärzte verordneten ihr Vitaminpräparate und andere Medikamente. "Wir haben alle machbaren Untersuchungen und Behandlungen durchgeführt, um die Ursache für die fehlende Mobilität abzuklären", teilte Zoo-Chef Jörg Junhold mit. Die einzige Erklärung lautete jedoch Altersschwäche - und dagegen waren die Tierärzte machtlos. Beutelratten leben in freier Wildbahn zwei bis drei Jahre, in Gefangenschaft können sie jedoch ein paar Jahre älter werden.

Heidi mit dem Silberblick war zum Star des Leipzigers Zoos aufgestiegen - und sie war auch im Ausland ein Medienliebling. Bei der Oscar-Verleihung im Februar hatte sie im US-Fernsehen einen Auftritt als Orakel. Auf ihrer Facebook-Seite sammelte sie 333.000 Fans um sich. Es gab Plüsch-Heidis, ein Heidi-Handy-Spielchen und Heidi-Kuchen.

Ihr Einzug in die neue Tropenhalle Gondwanaland im Leipziger Zoo im Sommer war ein Medienspektakel. Das Opossum war zusammen mit seiner Schwester aus einem dänischen Zoo nach Leipzig gekommen. Dabei war Heidi derart übergewichtig, dass die Pfleger sie umgehend auf Diät setzten. Die Körperfülle soll auch für das Schielen verantwortlich gewesen sein - Fettpolster drückten von innen auf ihre Augen. Nun hat sie sie für immer geschlossen.

Junhold stellte den vielen Heidi-Fans ein "dauerhaftes ehrendes Gedenken" an das Opossum in Aussicht. Schließlich habe das Tier "für den Zoo und die Öffentlichkeitsarbeit eine ganze Menge geleistet", sagte er dem MDR. Heidi werde auch nicht bestattet, sondern präpariert, betonte der Tierparkchef.

Quelle: ntv.de, dpa

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