Polizei gibt Entwarnung Herrenloser Koffer legt Flughafen lahm
24.09.2013, 21:44 Uhr
Mehr als 1000 Menschen mussten im Freien warten.
(Foto: dpa)
An einem Schalter in der Abflugebene des Düsseldorfer Flughafens wird ein verdächtiges Gepäckstück gefunden. Der Flughafen wird evakuiert. Keine Maschinen heben mehr ab. Inzwischen ist klar: Der Koffer ist ungefährlich.
Ein verdächtiger Koffer hat den Flughafen Düsseldorf am Abend drei Stunden lang komplett lahmgelegt. Das Gebäude wurde evakuiert. 21 ankommende Flüge mit mehr als 3000 Passagieren mussten nach Angaben der beiden Airports ins benachbarte Köln ausweichen und wurden von da mit Bussen nach Düsseldorf gebracht. 70 Flüge fielen aus.
Einige Stunden später gab die Bundespolizei dann Entwarnung: Nach Angaben des Sprechers wurde der Koffer von Spezialkräften geröntgt, die Aufnahmen hätten aber "die Ungefährlichkeit nicht zweifelsfrei feststellen" können. Daraufhin sei der Koffer "aufgeschossen" worden - und nicht detoniert. Zum Inhalt des Koffers wollte sich der Sprecher zunächst nicht äußern.
Flugzeuge konnten wieder starten und landen - die Nachtflugregelungen wurden ausnahmsweise gelockert, so dass noch bis 23.00 Uhr Starts und bis 0.30 Uhr Landungen möglich waren.
Polizei wollte eine Gefährdung ausschließen
Der verdächtige Koffer war am frühen Abend entdeckt worden. Von einem Bombenalarm sprach die Polizei ausdrücklich zu keinem Zeitpunkt. Einzelheiten werden unter anderem auch deshalb nicht genannt, um keine Nachahmungstäter zu animieren.
Herrenlose Gepäckstücke sind auf Bahnhöfen und Flughäfen keine Seltenheit - was genau den Koffer von Düsseldorf so gefährlich erscheinen ließ, wollte die Bundespolizei nicht sagen. Die Ermittlungen zum genauen Inhalt würden noch fortgesetzt, sagte Bundespolizeisprecher Achim Berkenkötter.
"Aber seien Sie sicher, wenn die Fachleute sagen, sie brauchen einen großen Radius, um eine Gefährdung auszuschließen, dann gehen wir darauf ein", fügte er hinzu. Es gehe zuallererst darum, dass durch die Untersuchung eines solchen Gepäckstücks weder für Passagiere noch für Mitarbeiter des Flughafens ein Risiko entstehe.
Autobahnzufahrten wurden gesperrt
Der Radius war in diesem Fall so groß, dass das ganze Flughafengebäude geräumt wurde. Nach einer Schätzung des Airports harrten mehr als 1000 Menschen im Freien aus. Der Flugbetrieb kam mitten in der abendlichen Hauptverkehrszeit, zu der Geschäftsreisende zurückkehren, zum Erliegen.
Auch auf der Straße gab es erhebliche Behinderungen: Die Autobahnzufahrten zum Flughafen waren bis zur Entwarnung ebenfalls gesperrt, damit sich kein Stau bildete und Fluchtwege frei blieben.
Der Flughafen bat Passagiere, die einen Flug ab Düsseldorf geplant hatten, sich vor der Anreise zum Airport über die aktuelle Lage zu informieren - beispielsweise im Internet unter www.dus.com oder per Anruf bei der Hotline 0211-421-0.
Quelle: ntv.de, dpa/rts/AFP