Vom Aussterben bedroht Hilfe für kleinstes Nashorn
13.11.2009, 14:30 Uhr
Ein Sabah-Nashorn (Dicerorhinus sumatrensis harrisoni) aufgenommen in Sabah auf der Insel Borneo (Malaysia) im September 2008.
(Foto: dpa)
Das kleinste Nashorn der Welt soll vor dem Aussterben gerettet werden. Weltweit gebe es nur noch 50 Sabah-Nashörner, teilte das Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) mit. Damit sich das kleine Nashorn nun wieder vermehren kann, ist in Malaysia eine Zuchtstation eröffnet worden. Experten aus Berlin und vom Leipziger Zoo wollen nun dabei helfen.
Die Leipziger werden sich für die optimalen Haltungsbedingungen der Tiere einsetzen und die Mitarbeiter der Zuchtstation schulen. Die Berliner hingegen werden sich vorrangig um den Gesundheitszustand der Tiere kümmern - und sie möglicherweise künstlich besamen. "Zunächst müssen wir untersuchen, ob die Tiere fortpflanzungsfähig sind", sagte Petra Kretzschmar vom IZW. Es gebe Hinweise, dass durch den Pestizideinsatz beim Anbau der Ölpalmen die Fruchtbarkeit beeinträchtigt sei.
Mit nur einem Meter dreißig Schulterhöhe ist das Sabah-Nashorn das kleinste Nashorn der Welt. Sein Lebensraum ist der Regenwald in Malaysia, der aber zunehmend dem Anbau von Ölpalmplantagen zum Opfer fällt. Dadurch wird das einzelgängerische Nashorn von seinen Artgenossen getrennt und kann sich nicht mehr fortpflanzen. Um nun neue Nashörner zu züchten, sollen die Tiere auch künstlich besamt werden. Die Berliner Forscher hatten in den vergangenen Jahren mit der Technik mehrfach spektakuläre Erfolge erzielt. Sie hatten unter anderem die Breitmaulnashorn-Mutter Lulu im Zoo von Budapest erfolgreich künstlich befruchtet.
Quelle: ntv.de, dpa