Panorama

Extremwetter hält an Hitzerekorde weltweit

In Deutschland hält die brütende Hitze nach Angaben der Meteorologen noch mindestens bis zu diesem Wochenende an. Das birgt Gefahren: Wenn es so heißt bleibt, droht nach Darstellung des Fischökologen Jochen Koop ein Massensterben einzelner Fisch- oder Muschelarten in den Flüssen. "Die Hitze ist sehr belastend für die Organismen", sagte der Referatsleiter Tierökologie bei der Bundesanstalt für Gewässerschutz.

An den Küsten der Insel Usedom besteht Blaualgengefahr. Die Gesundheitsbehörden haben nach Angaben der Kreisverwaltung Ostvorpommern Algen an Badestellen am Achterwasser und am Peenestrom nachgewiesen.

Kalifornien

In Kalifornien hat die Hitzewelle nach Medienberichten bereits mehr als 50 Menschen das Leben gekostet. Wie die "Los Angeles Times" am Mittwoch berichtete, gab es die meisten Opfer im küstenfernen Central Valley, wo seit zehn Tagen Temperaturen von mehr als 41 Grad Celsius gemessen werden. "Dies ist eine historische Hitzewelle", sagte Joe Desmond, kalifornischer Staatssekretär für Energiefragen.

Zum ersten Mal in 57 Jahren werden in dem gewöhnlich kühleren Nordkalifornien und im Süden des Westküstenstaates gleichzeitig Rekordtemperaturen gemessen. In Fresno im Central Valley zeigte das Thermometer am Dienstag knapp 45 Grad.

Hitze und Trockenheit machen auch der US-Feuerwehr im Kampf gegen mehrere Busch- und Waldbrände zu schaffen. So mussten Besitzer von Luxusvillen in den Hügeln von Hollywood am Dienstag um ihre Domizile zittern. Dichte Rauchwolken eines Buschfeuers im Benedict Canyon bei Los Angeles hüllten ihre Häuser ein. Aber am Ende konnte durch den Großeinsatz von 250 Feuerwehrleuten ein Übergreifen der Flammen rechtzeitig verhindert und der Brand schließlich eingedämmt werden.

Polen

Auch in Polen geht die Angst vor großen Waldbränden um. Förster und Feuerwehrleute sind im Dauereinsatz, um selbst kleine Brände sofort zu entdecken. In der Hauptstadt Warschau war es seit Beginn der Temperaturmessung durchschnittlich noch nie so heiß wie in diesem Sommer. Der Juli war der wärmste Sommermonat seit 227 Jahren, berichtet die "Gazeta Wyborcza". Bei einer Recherche in den kühlen Archiven des Instituts für Meteorologie hatten Zeitungsmitarbeiter die Temperaturen seit 1779 verglichen. Der polnische Hitzerekord des 20. Jahrhunderts ist jedoch noch ungebrochen: Am 29. Juli 1921 betrug die Temperatur im oberschlesischen Proszkow 40,2 Grad Celsius.

Frankreich

In Frankreich hat die andauernde Hitzeperiode nach Angaben von Umweltministerin Nelly Olin zu einer "äußerst beunruhigenden" Trockenheit geführt. Den durch die trockenen Jahre 2003 und 2005 bereits massiv abgesunkenen Grundwasserspiegel könnten auch starke Regenfälle nicht mehr ausgleichen, erläuterte die Ministerin.

Kroatien

Auf der kroatischen Urlaubsinsel Pag gibt es wegen der Hitze akuten Wassermangel. Tausende Touristen hätten deshalb in den vergangenen Tagen die Adriainsel verlassen, berichtete der kroatische Internetdienst Business.hr. Die kroatische Kriegsmarine kündigte die Entsendung von Tankschiffen mit Trinkwasser an.

Schweiz

Ganz anders die Lage im Schweizer Kanton Wallis. Dort hat ein reißender Gebirgsbach nach einem heftigen Gewitter schwere Verwüstungen angerichtet. 3.000 Bewohner der Stadt Martingy mussten in der Nacht zum Mittwoch wegen Überflutungsgefahr für mehrere Stunden ihre Häuser verlassen, berichtet die Schweizer Nachrichtenagentur SDA. Der Bach, der durch die Wassermassen zu einem reißenden Strom wurde, hatte zuvor einen Zug aus den Schienen geworfen und die St.-Bernhard-Passstraße verschüttet. Verletzt wurde niemand. Den Schaden schätzen die Behörden auf mehrere Millionen Euro.

Quelle: ntv.de

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