Infektionsgefahr an Seen Hochwasser bremst Badespaß
15.06.2013, 08:30 Uhr
Bei Hochwasser steigt die Infektionsgefahr. In Badeseen könnte infektiöse Kolibakterien lauern.
(Foto: dpa)
Trotz des sommerlichen Wetters könnte der Badespaß an einigen deutschen Seen erstmal ausfallen. Schwimmen birgt dort derzeit eine Gefahr für die Gesundheit. Auch wenn die Pegel schon wieder sinken, das Rekordhochwasser könnte noch Folgen haben.
Wegen gesundheitlicher Risiken rät das Landesamt für Gesundheit (LGL) vom Schwimmen in vielen Badeseen in den bayerischen Hochwassergebieten ab. "Ich würde empfehlen, in den betroffenen Regionen noch nicht in den Seen zu baden", sagte LGL-Sprecherin Katrin Grimmer in Erlangen. Nach Starkregen oder Hochwasser bestehe die Gefahr, dass von Äckern Gülle in die Seen geschwemmt werde. Kolibakterien könnten dann zu Magen-Darm-Erkrankungen führen.
Die Fäkalbakterien sind natürlicher Bestandteil der menschlichen Darmflora. Sie sind im Körper für die Zersetzung von Nährstoffen und die Regulation des Vitaminhaushalts zuständig. Normalerweise lösen die Bakterien keine Krankheiten aus, allerdings gibt es einige potenziell krankmachende Unterarten der Spezies.
Anfällig seien besonders kleine Kinder und ältere Menschen. "Auch Entzündungen an offenen Hautstellen sind denkbar." Weitere Gefahren sah Grimmer durch herumtreibende Gegenstände und Verunreinigungen durch Öl. Schwimmer sollten sich in jedem Fall vor dem Baden über die Wasserqualität informieren.
In Hochwassersituationen steigt die Infektionsgefahr generell. Die größten hygienischen Probleme könnten bei Aufräumarbeiten in Häusern, Kellern und Gärten durch intensiven Kontakt mit verschmutztem Wasser auftreten, teilte ein Sprecher des Landkreises in Ludwigslust mit.
Quelle: ntv.de, ame/dpa