Dreh für Reality-Show Hubschrauber kollidieren - zehn Tote
10.03.2015, 02:08 Uhr
Bei der Kollision zweier Helikopter während der Dreharbeiten für die französische Realityshow "Dropped" ("Ausgesetzt") sind in Argentinien mehrere Prominente ums Leben gekommen. Unter den zehn Opfern des Unglücks im bergigen Nordwesten des Landes seien die Seglerin Florence Arthaud, die Schwimmerin Camille Muffat und der Boxer Alexis Vastine, teilten die Provinzbehörden mit. "Dropped" wird für den französischen Fernsehsender TF1 produziert.
Bei dem Unglück in der abgelegenen Provinz La Rioja im Nordwesten des Landes seien die beiden argentinischen Piloten sowie acht französische Insassen getötet worden, sagte ein Polizist der Nachrichtenagentur AFP. Es gebe keine Überlebenden, sagte ein Behördensprecher. Die Ursache des Unglücks sei unklar, das Wetter sei gut gewesen. Die Unglücksregion Villa Castelli liegt im bergigen Landesinnern rund 1100 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Buenos Aires.
"Verlobte des Atlantiks" tot

Die Seglerin Florence Arthaud ist unter den Opfern des Hubschrauberunglücks in der Provinz La Rioja.
Die Provinzverwaltung erklärte, die Produktionsfirma von "Dropped" habe die Liste der Opfer übermittelt. Die Seglerin Arthaud ist in Frankreich als "Verlobte des Atlantiks" bekannt. Der Boxer Vastin gewann bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 Bronze, die Schwimmerin Muffat bei den Olympischen Spielen in London 2012 Gold. An der aktuellen Staffel der Sendung, in der Promis in der Wildnis ausgesetzt werden, und die im Sommer gesendet werden sollte, nehmen fünf weitere französische Sportler teil.
Das abgelegene Gebiet Quebrada del Yeso ist wegen seiner Landschaft bei Touristen beliebt. Argentinische Medien zeigten Bilder der brennenden Wracks der Helikopter inmitten dürrer Büsche. Augenzeugen berichteten einem Lokalsender, die beiden Helikopter seien im Flug kollidiert. Sie waren demnach von den örtlichen Behörden für die Dreharbeiten bereitgestellt worden. In jedem der Maschinen vom Typ Eurocopter hätten sich vier Franzosen und ein argentinischer Pilot befunden.
Die Provinzregierung teilte mit, es befinde sich seit mehreren Tagen ein Team aus 80 Personen für die Dreharbeiten in der Region, die meisten von ihnen Franzosen. Demnach hatte das Team bereits im September in derselben Region gedreht. Dropped wird von der Produktionsgesellschaft ALP im Auftrag von TF1 an verschiedenen touristischen Orten der Welt produziert. Die Dreharbeiten für die aktuelle Staffel hatten Ende Februar in Ushuaia an der Südspitze des Kontinents begonnen.
Das Konzept der Sendung ist, die Teilnehmer per Helikopter mit verbundenen Augen auszusetzen. Nur ausgestattet mit Wasser und einem GPS-Sender zur Sicherheit müssen sie in der Wildnis überleben, sich Nahrung suchen und einen Unterstand für die Nacht bauen. Im Jahr 2013 musste die Produktion einer anderen Realityshow derselben Produktionsgesellschaft gestoppt werden, nachdem ein Teilnehmer gestorben war und sich der Arzt der Sendung anschließend das Leben nahm.
"Dropped"-Teilnehmer Sylvain Wiltord, ein ehemaliger französischer Fußball-Nationalspieler, äußerte sich geschockt. "Ich trauere um meine Freunde, ich bin erschüttert, ich bin entsetzt, ich finde keine Worte", erklärte er über den Kurznachrichtendienst Twitter.
Quelle: ntv.de, bad/AFP/rts/dpa