Panorama

Über 50 Kältetote in Polen Hunderte Unfälle durch Eisglätte

Seit dem Kälteeinbruch stiegen die Unfallzahlen auf deutschen Straßen dramatisch an (Foto von der A13 bei Groß Köris am Freitag).

Seit dem Kälteeinbruch stiegen die Unfallzahlen auf deutschen Straßen dramatisch an (Foto von der A13 bei Groß Köris am Freitag).

(Foto: dpa)

Eis und Schnee sorgen in Deutschland weiter für glatte Straßen. Es kracht hunderte Male, mindestens ein Mensch kommt dabei ums Leben. In Polen steigt die Zahl der Kältetoten bereits auf über 50 an.

Bei Hunderten Glätteunfällen auf deutschen Straßen sind am Wochenende Dutzende Menschen verletzt und mindestens einer getötet worden. Allein in Nordrhein-Westfalen zählte die Polizei bislang 323 Unfälle, die mit den schlechten Wetterverhältnissen zusammenhingen. 44 Menschen wurden dabei verletzt, fünf von ihnen schwer.

Die nordrhein-westfälische Polizeizentrale in Duisburg rief die Autofahrer deshalb auf, sehr vorsichtig zu fahren. Vor allem in den Höhenlagen bestehe die Gefahr örtlicher Straßenglätte.

Am Samstagabend hatte die Polizei noch aufgeatmet: Die Zahl der witterungsbedingten Unfälle sei rückläufig, hieß es da. Doch von Samstagabend bis Sonntagmorgen um 04.00 Uhr krachte es dann erneut 178 Mal allein in diesem Bundesland. Den Sachschaden bei den 323 Unfällen bezifferten die Beamten auf rund 820.000 Euro.

Bahnstrecke wieder frei

Am zweiten Adventssonntag soll es in Deutschland wieder fast überall schneien. In einigen Regionen droht gefährliches Blitzeis, weil es etwas wärmer wird. Nur im Südosten und später auch wieder im Nordwesten bleibe es meist trocken, hieß es vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Gefährliches Blitzeis sagten die Meteorologen für die Mitte Deutschlands und den äußersten Westen vorher, denn dort steigen die Temperaturen auf null bis drei Grad. Die Folge: Niederschlag fällt als Regen und gefriert schlagartig auf dem noch kalten Boden.

Kältewelle in Polen: Dies scheint diesen Mann beim Schneeschnippen nicht zu stören.

Kältewelle in Polen: Dies scheint diesen Mann beim Schneeschnippen nicht zu stören.

(Foto: dpa)

Weniger Behinderungen wegen des Winterwetters gibt es derweil bei der Bahn. Auf der Strecke Berlin - München wurde der Abschnitt zwischen Saalfeld (Thüringen) und Lichtenfels (Bayern) wieder freigegeben, wie ein Bahnsprecher mitteilte. Der Abschnitt war gesperrt, weil Bäume unter der Schneelast auf die Gleise zu stürzen drohten. Die Züge hatten die Strecke weiträumig umfahren müssen und unter anderem die Bahnhöfe Jena-Paradies, Bamberg und Erlangen nicht angefahren.

Tote in Polen

Der strenge Winter fordert in Polen immer mehr Todesopfer. Seit Samstag erfroren fünf weitere Menschen, teilte ein Polizeisprecher mit. In der Nacht zum Sonntag fielen die Temperaturen im Süden des Landes auf minus 22 Grad. Seit Anfang Dezember erhöhte sich damit die Zahl der Kältetoten auf 36. Seit dem Beginn der kalten Jahreszeit im November starben schon 51 Menschen an Unterkühlung. Als besonders tragisch hatte sich laut Polizeistatistik das Jahr 2009 mit 289 Todesopfern erwiesen. Die meisten Opfer sind Obdachlose und allein stehende ältere Menschen auf dem Lande. Oft ist dabei Alkohol im Spiel.

Quelle: ntv.de, dpa

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