Panorama

Pferdefleisch-Verdacht in 14 Ländern Ikea stoppt Köttbullar-Verkauf

Nicht nur in Hackbällchen, auch in Burgerfleisch fanden Inspektoren bei Ikea Pferde-DNA. Dieses Bild zeigt eine Ikea-Filiale im schwedischen Malmö.

Nicht nur in Hackbällchen, auch in Burgerfleisch fanden Inspektoren bei Ikea Pferde-DNA. Dieses Bild zeigt eine Ikea-Filiale im schwedischen Malmö.

(Foto: REUTERS)

Sie sind das beliebteste Gericht in den Ikea-Restaurants: Köttbullar. Doch plötzlich finden tschechische Behörden Pferdefleisch in den Hackbällchen. Auch die Ikea-Filialen in 13 weiteren Ländern sind von den Lieferungen betroffen. Die Möbelkette reagiert sofort.

Jeden 20. Euro verdient Ikea mit seinen Restaurants.

Jeden 20. Euro verdient Ikea mit seinen Restaurants.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Möbelkette Ikea hat den Verkauf von Fleischklößchen in 14 europäischen Ländern wegen des Verdachts auf Pferdefleisch gestoppt, bietet sie aber weiter in Deutschland an. Wie die Unternehmenssprecherin Ylva Magnusson mitteilte, reagiert der Konzern damit auf eine Fleischanalyse aus Tschechien, bei der nach Behördenangaben Pferdefleisch nachgewiesen wurde.

Die Ikea-Häuser in den vom Verkaufsstopp betroffenen Ländern haben ihre Köttbullar, die typisch schwedischen Hackfleischbällchen, von einem Lieferanten im schwedischen Lidköping erhalten. Betroffen sind neben Schweden auch Großbritannien, die Slowakei, Tschechien, Ungarn, Frankreich, Portugal, Italien, die Niederlande, Belgien, Zypern, Spanien, Griechenland und Irland.

Die Sprecherin von Ikea Deutschland, Sabine Nold, sagte: "Wir haben eine DNA-Probe vom vergangenen Freitag, die besagt, dass in deutschen Köttbullar kein Pferdefleisch enthalten ist." Deutschland ist für Ikea der weltweit größte Markt. Die 46 Einrichtungshäuser tragen 14 Prozent zum internationalen Gesamtumsatz bei. Dabei spielen auch Köttbullar, Schwedenschnitzel und Hotdogs eine wichtige Rolle. Jeden zwanzigsten Euro setzte das Unternehmen 2012 in einem der Ikea-Restaurants um. Weltweit verdiente Ikea mit Esswaren im vergangenen Jahr 1,3 Milliarden Euro.

Pferdefleisch in 3 von 24 Proben

Magnusson sagte, eigene Ikea-Tests in den vergangenen beiden Wochen hätten keinen Anteil Pferdefleisch ergeben. Man werde nun in einem Speziallabor in Deutschland auch neue Proben nehmen, um den genauen Anteil von Pferdefleisch zu ermitteln. Die Hauptzutat der Fleischbällchen, die Ikea sowohl in seinen Restaurants wie zum Mitnehmen anbietet, soll Schweine- und Rindfleisch sein.

Zuvor hatte das staatliche Veterinärsamt in Tschechien die Möbelkette aufgeforfert, die Produkte aus den Regalen zu nehmen. Über das europaweite Schnellwarnsystem informierte es eigenen Angaben zufolge zudem die übrigen EU-Staaten umgehend über den Vorfall. Die Kontrollen in Tschechien erfolgten nach der Ausweitung des Pferdefleischskandals, von dem verschiedene Produkte in zahlreichen europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, betroffen gewesen sind. Erstmals wurde im vergangenen Monat Pferdefleisch in Rindfleischgerichten in Irland entdeckt.

Die tschechischen Behörden haben bislang 43 Proben genommen, 24 getestet und in dreien Pferdefleisch nachgewiesen, darunter die Fleischklößchen und das Burgerfleisch von Ikea. Die Burger seien von der Lebensmittelkette Nowaco mit Sitz in Dänemark importiert worden. Die Fleischbällchen stammten demnach von der Firma Familjen Dafgard in Schweden.

In Deutschland und zahlreichen anderen europäischen Ländern entdeckten Behörden zuletzt nicht deklarierte Spuren von Pferdefleisch in Fertiggerichten wie Ravioli, Tiefkühllasagne oder Dosengulasch. Wo das Fleisch von Pferde- zu Rindfleisch umetikettiert wurde, wird derzeit ermittelt.

Quelle: ntv.de, dpa/rts/AFP

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