4000 Jahre alte Pyramide plattgemacht Immobilienhaie sollen vor Gericht
04.07.2013, 18:17 Uhr
Im präinkaischen Komplex von "El Paraíso" wurden bereits 12 Pyramiden gefunden.
(Foto: REUTERS)
Eine Pyramide der seit den 1960er Jahren erforschten Stätte "El Paraíso" wird zerstört. Verantwortlich dafür sind Immobilienhaie, die Platz für Bauland brauchten. Zwei der Verantwortlichen Firmen sollen angeklagt werden. Eine Rettung des historischen Bauwerks ist jedoch ausgeschlossen.
Eine 4000 Jahre alte Pyramide ist in Peru von den Baggern von Immobilienunternehmen zerstört worden. Das Kulturministerium hat Strafanzeige gegen zwei Baufirmen gestellt, die für die Zerstörung der sechs Meter hohen Pyramide der Stätte "El Paraíso" im Norden Limas verantwortlich gemacht werden. Nach dem Vorfall vom vergangenen Wochenende wurden zehn Polizisten zur ständigen Bewachung des Fundortes beordert, erklärte Vizekulturminister Rafael Varón.
"Es wurden irreparable Schäden verursacht", erklärte der Chefarchäologe von "El Paraíso", Marco Guillén, in örtlichen Medien. "Wir werden nicht mehr feststellen können, was für Materialien sich in der Pyramide befanden und wie sich die Gesellschaft zur Zeit des Baus verhielt." Illegale Schweinezüchter und Immobilienspekulanten gefährdeten die Erhaltung der Stätte.
Der präinkaische Komplex von "El Paraíso" wurde erstmals von dem Schweizer Archäologen Fréderic Engel in den 1960er Jahren studiert. Die auf 64 Hektar angelegte Fundstätte gehört der späten vorkeramischen Kultur der peruanischen Küste an. Sie wird als älteste Stätte der Übergangsphase zur Landwirtschaft in der Region angesehen. Bei Restaurierungsarbeiten wurden bislang 12 Pyramiden entdeckt.
Quelle: ntv.de, dpa