Blitzeinschläge und illegale Feuerstellen In Kalifornien und Australien wütet das Feuer
17.01.2014, 18:44 Uhr
In der Region Grampians in Australien waren die Brände außer Kontrolle. Eine Frau starb.
(Foto: imago/Xinhua)
In Australien herrscht mit über 40 Grad sengende Hitze. Als Blitze einschlagen, gerät die ausgetrocknete Natur in Brand, 30.000 Hektar Land erfassen die Flammen. Einer Frau wird das Feuer zum tödlichen Verhängnis. Und auch in Kalifornien geraten Brände außer Kontrolle.
Tausende Menschen sind im Südosten Australiens wegen zahlreicher Buschbrände auf der Flucht. Eine Frau kam ums Leben, als ihr Haus in der Region Grampians rund 250 Kilometer westlich von Melbourne von den Flammen erfasst wurde, wie die Feuerwehr mitteilte. Die meisten Brände wurden demnach bei mehr als 40 Grad Hitze durch Blitzschlag ausgelöst. Gleichzeitig wurden in Kalifornien 700 Hektar Wald- und Buschland zerstört. Offenbar hatten dort mehrere Camper verbotenerweise Feuer gemacht, das bei starkem Wind völlig außer Kontrolle geriet. Drei Verdächtige wurden festgenommen.
In Australien sind die Bundesstaaten South Australia und Victoria betroffen, wo allein 70 Brände gemeldet wurden. Im Nationalpark der Region Grampians waren die Feuer außer Kontrolle. 30.000 Hektar standen in der Region in Flammen. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein. Weil der Wind unberechnbar war, ordnete die Feuerwehr die Räumung mehrerer Ortschaften an. Die Region ist ein beliebtes Touristenziel.
"Einige Leute sind geblieben, um ihre Häuser zu beschützen", sagte der Feuerwehrchef des Bundesstaates Victoria, Craig Lapsley. "Das ist ihr Recht, aber sie gehen ein Risiko ein." Die Feuerwehr hatte auch die Einwohner der Ortschaft Roses Gap zur Flucht aufgerufen. Die Frau, die ums Leben kam, war diesem Aufruf nicht nachgekommen.
Auch in Kalifornien Buschbrände
Auch 350 Kilometer östlich von Melbourne gerieten Brände außer Kontrolle, wie Feuerwehrchef Lapsley sagte. In der Region East Gippsland drohten sich mehrere Buschbrände zu einem riesigen Feuer auf über einer halben Million Hektar Land zu vereinigen.
In Kalifornien brachten nachlassende Winde den Feuerwehrleuten eine Atempause. "Der Wind hat dort großteils aufgehört", sagte Nathan Judy, Sprecher der Forstbehörde, der "Los Angeles Times". Der Brand sei aber erst zu etwa 30 Prozent unter Kontrolle.
Feuerwehrmänner und ein Anwohner verletzt
In den San Gabriel Mountains in der Nähe der Millionenmetropole Los Angeles hatten Hunderte Feuerwehrmänner gegen die Flammen gekämpft, die mehrere Wohngebiete bedrohten.
Das Feuer war am Donnerstagmorgen in einem Waldgebiet in der Nähe der Kleinstadt Glendora ausgebrochen und zerstörte bereits innerhalb weniger Stunden fast 700 Hektar Wald- und Buschland. Angesichts starker und heißer Winde breitete sich das Feuer ungewöhnlich schnell aus. Mindestens fünf Häuser wurden ein Raub der Flammen, zwei Feuerwehrmänner und ein Anwohner wurden verletzt.
Drei Verdächtige festgenommen
Ausgelöst wurde der Brand vermutlich durch ein illegales Feuer. Die Polizei nahm drei Verdächtige fest, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Die Männer hätten im Wald gecampt und ein Feuer angezündet, sagte die Polizei der "Times". Starker Wind blies die Glut dann in das trockene Waldgebiet: "Sie kriegten Angst und rannten weg." Als die Polizei zwei der Männer aufgriff, hätten diese bestritten, etwas mit dem Feuer zu tun zu haben. Sie seien aber mit Asche bedeckt gewesen und hätten offensichtlich in der Nähe des Brandherds gelagert und geraucht.
Kalifornien leidet seit Monaten unter einer schweren Dürre. Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown hat in dem US-Westküstenstaat einen Dürre-Notstand erklärt. Er rief Bürger und Kommunen auf, Wasser einzusparen. 2014 könnte das trockenste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden, hieß es in Browns Erklärung. Nach Ausbleiben der Winterregenfälle sind die Wasservorräte in Flüssen und Reservoiren auf einen Tiefstand gesunken. In der um diese Jahreszeit gewöhnlich tief verschneiten Sierra-Nevada-Gebirgskette liegt in dieser Saison kaum Schnee. In den Sommermonaten ist der Staat auf Wasser von der Schneeschmelze angewiesen.
Längere Dürreperioden kommen an der US-Westküste immer wieder vor. 2009 hatte der damalige Gouverneur Arnold Schwarzenegger nach drei ungewöhnlich trockenen Jahren den Dürre-Notstand ausgerufen.
Quelle: ntv.de, sko/dpa