Panorama

Protest gegen fehlende Toilette Inderin verlässt ihren Mann

Eine Toilette im Haus ist für viele Menschen nicht selbstverständlich.

Eine Toilette im Haus ist für viele Menschen nicht selbstverständlich.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das ist doch mal ein ungewöhnlicher Trennungsgrund. Eine Frau will ihren Mann verlassen, weil es in seinem Haus keine Toilette gibt. Als er eine eingebaut hat, kehrt sie zurück und hat nun nicht nur ein stilles Örtchen im Haus, sondern auch einen Preis gewonnen.

Weil es im Haus ihres frischangetrauten Ehemannes keine Toilette gab, ist eine Inderin kurzerhand wieder ausgezogen - und nun mit einem hochdotierten Preis geehrt worden. Anita Narre habe für ihr "mutiges Handeln" umgerechnet 7700 Euro von einer gemeinnützigen Organisation erhalten, berichtete ein Behördensprecher. Sie habe in ihrem Dorf im zentralindischen Bundesstaat Madhya Pradesh eine "Toilettenrevolution" ausgelöst.

Die Frau hatte im Mai vergangenen Jahres einen Arbeiter geheiratet. Nach ihrem Einzug bei ihm stellte sie fest, dass in seinem Haus keine Toilette war. Da sie nicht wie alle anderen im Dorf in der freien Natur ihr Geschäft verrichten wollte, verließ sie ihren Mann - und kam erst zurück, als er eine Toilette gebaut hatte.

"Narre motivierte andere Frauen ihres Dorfes, ihre Partner zum Bau einer Toilette zu zwingen", berichtete der Behördensprecher. "Das Dorf hat sich durch ihr mutiges Handeln völlig verändert."

Fehlende Toiletten und mangelnde Hygiene sind ein großes Problem vor allem im ländlichen Indien. Laut einer UN-Studie aus dem Jahr 2010 haben inzwischen mehr Inder ein Handy als eine Toilette.

Quelle: ntv.de, AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen