Panorama

Vor Guru-UrteilIndiens Premier fürchtet neue Gewalt

27.08.2017, 13:07 Uhr
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Gurmeet Ram Rahim Singh hat eine riesige Anhängerschar. (Foto: AP)

Der prominente indische Guru Gurmeet Ram Rahim Singh ist wegen Vergewaltigung schuldig gesprochen worden. Am Montag wird dem 50-Jährigen das Strafmaß mitgeteilt. Im Bundesstaat Haryana ist man auf das Schlimmste gefasst.

Der indische Premierminister Narendra Modi hat die gewalttätigen Proteste nach der Verurteilung eines prominenten Gurus mit insgesamt 37 Toten scharf kritisiert. Einen Tag vor Bekanntgabe des Strafmaßes für den Star-Spirituellen Gurmeet Ram Rahim Singh warnte Modi vor neuer Gewalt.

Die Behörden im nordindischen Bundesstaat Haryana verschärften die Sicherheitsvorkehrungen. Allein in der Stadt Rohtak bezogen etwa 25.000 Sicherheitskräfte an gefährdeten Orten Stellung. Dort sitzt der 50-Jährige im Gefängnis. In der Haftanstalt soll auch das Strafmaß verkündet werden. In Panchkula in Haryana hatte ein Gericht den Guru am Freitag der Vergewaltigung zweier Anhängerinnen im Jahr 2002 für schuldig befunden.

Der Schuldspruch entfesselte den Zorn Tausender angereister Verehrer. 37 Menschen starben jüngsten Angaben zufolge: 31 in Panchkula und sechs weitere in dem Ort Sirsa, wo Ram Rahims "Sekte des wahren Geschäfts" (Dera Sacha Sauda) ihren Hauptsitz hat, teilten die Behörden mit. In dem von Sicherheitskräften umstellten Komplex könnten sich etwa 30.000 seiner Anhänger aufhalten, schätzte der Fernsehsender NDTV.

"Indien ist das Land von Mahatma Gandhi und Buddha", sagte Modi auf Hindi in seiner monatlichen Radioansprache: "Gewalt ist nicht akzeptabel in der Nation, in keiner Form." In Rohtak seien Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden, um seine Anhänger davon abzuhalten, in die Stadt zu kommen, sagte ein ranghoher Beamter des Bundesstaates, Ram Niwas.

Die Sekte des Gurus, die zu keiner größeren Religion gehört, hat nach eigenen Angaben 60 Millionen Mitglieder.

Quelle: wne/dpa

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