Panorama

"Lebenslang wäre nicht genug" Indische Vergewaltiger zum Tode verurteilt

Die Männer werden beschuldigt, mehrfach Frauen auf einem Fabrikgelände vergewaltigt zu haben.

Die Männer werden beschuldigt, mehrfach Frauen auf einem Fabrikgelände vergewaltigt zu haben.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die schockierende Nachricht über die Gruppenvergewaltigung einer jungen Inderin geht um die Welt. Indien reagiert und verschärft die Gesetzgebung. Diese wendet das Gericht nun an. Erstmals droht den Tätern die Todesstrafe, obwohl die Opfer überlebt haben.

Die Vergewaltiger einer Foto-Journalistin sowie einer Angestellten einer Telefonvermittlung in Mumbai sind zum Tode verurteilt worden. Die Täter erhalten die Höchststrafe wegen mehrfacher Vergewaltigung, wie der Sender NDTV berichtete. Es ist der erste Fall, in dem Täter zum Tode verurteilt werden, ohne ihr Opfer umgebracht zu haben.

Vier Männer hatten die Fotografin im August vergangenen Jahres in einer Fabrikruine im Zentrum Mumbais angegriffen. Als daraufhin zahlreiche Medien berichteten, meldete sich die Telefonistin und gab an, wenige Wochen zuvor am gleichen Ort sexuell missbraucht worden zu sein. Drei der vier Männer wurden in beiden Fällen schuldig gesprochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

"Jegliche Milde wäre in diesem Fall Hohn auf die Gerechtigkeit. Lebenslang wäre nicht genug, das wäre unzureichend", zitierte NDTV das Gericht. "Es darf keinerlei Toleranz für solche Verbrechen geben", sagte Richterin Shalini Phansalkar Joshi bei der Urteilsverkündung. "Es muss eine laute und klare Botschaft an die Gesellschaft gesandt werden."

Andere Rechtsexperten meinen allerdings, das neue Gesetz solle so angewendet werden, dass Täter nur bei einer erneuten Vergewaltigung nach dem Absitzen ihrer vorherigen Strafe zum Tode verurteilt werden können.

Die härteren Strafen für Sexualtäter waren nach der Gruppenvergewaltigung in einem Bus in Neu Delhi verabschiedet worden, die das Land aufschreckte und zu zahlreichen Protesten führte.

Quelle: ntv.de, apo/AFP/dpa

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