Panorama

Entwöhnungskurse Iran richtet Zentren für Alkoholkranke ein

Bei Privatpartys in Teheran wird häufig Alkohol getrunken.

Bei Privatpartys in Teheran wird häufig Alkohol getrunken.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Trotz Verbots sind alkoholische Getränke im Iran so weit verbreitet, dass Alkoholsucht zum ernsten Problem geworden ist. Nun reagiert die Regierung und verspricht, den Abhängigen etwa mit speziellen Kursen zu helfen.

Alkohol ist in der islamischen Republik Iran strikt verboten. Alkoholsucht ist dennoch ein Problem in dem Land, wie auch die iranische Regierung zugibt. Deswegen will sie nun 150 Zentren zur Behandlung von Alkoholikern einrichten.

Der Leiter der Ministeriumsabteilung für Drogenmissbrauch, Alireza Norouzi, sagte, die Zentren sollten unter anderem Kurse geben, um Abhängigen zu helfen, von ihrer Sucht loszukommen. Das berichtet AFP unter Berufung auf die iranische Nachrichtenagentur Isna. Sechs der Stationen, die im März kommenden Jahres eröffnet werden sollen, werden demzufolge auch stationär Patienten auf Entzug aufnehmen.

Die erste Entzugsklinik im Iran war 2013 in der Hauptstadt Teheran eröffnet worden. Laut offiziellen Angaben haben rund 200.000 Iraner ein Alkohol-Suchtproblem - trotz des Verbots, das seit der islamischen Revolution im Jahr 1979 gilt. Eine Ausnahme gilt allerdings für die christliche Minderheit im Land, die Wein für die Messzeremonie produzieren darf.

Trotz des allgemeinen Verbots allerdings ist Aklohol im Iran relativ einfach zu bekommen. Teilweise illegal gebrannte Getränke führen immer wieder zu Todesfällen durch Vergiftungen. Zudem werden alkoholische Produkte aus den Nachbarländer - vor allem aus der Türkei und dem kurdischen Teil des Iraks - geschmuggelt. Vor einigen Jahren begann die iranische Verkehrspolizei auch Alkoholkontrollen einzuführen, um die Zahl der Unfälle durch Trunkenheit am Steuer zu reduzieren.

Quelle: ntv.de, mbo

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