Mehrfach-Mörder auf der Flucht Italien sucht gefährlichen Schwerverbrecher
02.07.2017, 07:45 Uhr
Mastini verließ am Morgen das Gefängnis: Erst am Abend fiel sein Verschwinden auf.
(Foto: REUTERS)
Der Fall sorgt südlich der Alpen für Aufsehen: Ein wegen mehrerer Morde verurteilter Schwerverbrecher nutzt seinen Freigang zum Untertauchen. Es ist nicht das erste Mal, dass "Johnny, der Zigeuner" seinen Wächtern entkommt.
Die italienische Polizei fahndet unter Hochdruck nach einem berüchtigten Mörder und Schwerverbrecher. Giuseppe Mastini alias "Johnny, der Zigeuner" entkam am Freitag während eines Freigangs, wie die Zeitung "La Repubblica" berichtete. 1989 war Mastini wegen mehrerer Morde, Entführung und Raubes im Alter von 29 Jahren zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Bereits in der Vergangenheit war er zweimal aus Gefängnissen ausgebrochen und einmal bei einem Freigang entkommen.
Der Mörder war im Gefängnis von Fossano im Norden Italiens inhaftiert, durfte das Gefängnis jedoch seit acht Monaten tagsüber verlassen, um zur Arbeit zu gehen. Die Haftanstalt liegt in der Region Piemont rund 60 Kilometer südlich von Turin.
Am Freitag sei er in Fossano am Bahnhof anscheinend in ein Auto gestiegen, statt den Zug zur Arbeit zu nehmen, schrieb der "Corriere della Sera". Als er am Abend nicht in die Haftanstalt zurückkehrte, startete die Polizei einen Fahndungsaufruf.
Ein Leben als Schwerkrimineller
"Johnny, der Zigeuner" hatte seinen ersten Mord im Alter von 15 Jahren bei einem gescheiterten Raubüberfall begangen. Er wird verdächtigt, auch in den Mord an dem italienischen Dichter und Regisseur Pier Paolo Pasolini im Jahr 1975 verwickelt gewesen zu sein.
Aus der Distanz wirkt der Umgang der Behörden mit dem verurteilten Schwerverbrecher fragwürdig. Es ist nicht das erste Mal, dass Mastini Straferleichterungen zur Flucht nutzt. Bereits im Jahr 1986 erhielt Mastini wegen guter Führung einen Tag Freigang aus dem Gefängnis.
Die Folgen waren verheerend: Er startete damals umgehend einen neuen Raubzug, der mit der Entführung eines Mädchens und dem Tod zweier Männer endete. Wieso er gut drei Jahrzehnte später erneut Freigang bekam, ist unklar.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP