Panorama

Still schimmert das Saxophon James Moody ist tot

Die Welt des Jazz trauert um eine Legende: James Moody, Wegbereiter des Bebop, verliert in San Diego den Kampf gegen den Krebs.

Am Saxophon: James Moody, hier bei einem Auftritt auf der Bühne des 42. Montreux Jazz Festival im Juli 2008.

Am Saxophon: James Moody, hier bei einem Auftritt auf der Bühne des 42. Montreux Jazz Festival im Juli 2008.

Der legendäre Jazz-Saxophonist und Flötist James Moody ist tot. Wie seine Frau Linda mitteilte, starb der 85-Jährige am 9. Dezember in einem Hospiz in San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien nach einem zehnmonatigen Kampf gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Der im Bundesstaat Georgia geborene Moody, der auch sang und Flöte spielte, zählte zu den Pionieren des Bebop, der Wurzel des Modern Jazz.

Außerdem galt er als begnadeter Improvisateur. Seine Fassung von "I'm In The Mood For Love", genannt "Moody's Mood for Love", schrieb Jazzgeschichte.

Moody hatte sich das Saxofonspielen selbst beigebracht. In den vierziger Jahren spielte er in einer Luftwaffen-Band und nach dem Krieg für Dizzy Gillespie, der zeitlebens sein Vorbild bleiben sollte. Mit ihm nahm Moody 1948 seine erste Platte auf.

Moody galt als "Institution des Jazz". Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte er den warmen, dunklen Klang, der sein Markenzeichen werden sollte. Moody war ein Europa-Fan, nicht nur, weil er zu Beginn seiner Karriere mehrere Jahre in Europa gespielt hatte. Er trat auch auf den Berliner Jazztagen auf und spielte noch vor drei Jahren mit der WDR-Bigband.

Eine Hochzeit noch, eine Geburt

Der Tumor in seiner Bauchspeicheldrüse war erst Anfang des Jahres entdeckt worden. Jetzt starb James Moody "85 Jahre jung!", wie seine Familie mitteilte. "Weil es mein größter Wunsch war, dass Moody ruhig und friedlich einschläft, waren wir seit letztem Montag bei ihm im Krankenhaus", sagte Linda Moody.

Ihr Mann habe noch zwei Ziele vor seinem Tod gehabt. Zum einen wollte er noch die Hochzeit eines besonderen Freundes im Oktober sowie wenig später die Geburt seines Urenkels miterleben.

"Beides hat er geschafft, und er kam sogar zum Thanksgiving-Essen, um der Familie zu sagen, wie sehr er sie alle liebt", berichtete Linda Moody. Sie dankte den Freunden und Fans ihres Mannes, die ihm über Facebook, mit Karten oder Email tausende Aufmunterungen geschickt hätten.

"Moody's Mood for Love" bleibt sein größter Hit. Am 18. Dezember soll James Moody in San Diego beigesetzt werden.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/dpa

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