83.000 Euro Schulden im RestaurantKP-Funktionär fliegt wegen Schweinefüßen
Ein Schweinefüße liebender Parteifunktionär ruiniert in China erst ein Restaurant – und fliegt dann aus dem Dienst. Was klingt wie ein Märchen, ist in der Volksrepublik tatsächlich passiert. Der Fall wirft ein ganz schlechtes Licht auf die mächtigen Beamten.
Weil er bei einem Spezialitätenrestaurant für Schweinefüße mit umgerechnet 83.000 Euro in der Kreide stand, ist ein Funktionär der Kommunistischen Partei (KP) in China vom Dienst suspendiert worden. Han Junhong, Parteisekretär in Wangluo in der zentralchinesischen Provinz Henan, veranstaltete laut einem Bericht der Zeitung "The Global Times" über drei Jahre hinweg mehrere Festessen in dem Restaurant.
Die Gaststätte war eigens für offizielle Veranstaltungen ausgewählt worden. Doch letztlich musste Restaurantbesitzer Geng Weijie seinen Betrieb wegen der Einkommensausfälle schließen. Aus Wut über den Funktionär befestigte der Gastronom rote Banner an seinem Lokal, auf denen er die schlechte Zahlungsmoral des Beamten anprangerte.
Der Fall löste einen Sturm der Entrüstung im chinesischen Internetnetzwerk Weibo aus. Dort wurden schon öfter derartige Fälle diskutiert – denn offenbar benehmen sich auch andere Funktionäre wie die Könige.
Schon am Tag nach dem Bekanntwerden wurde laut "Global Times" die Rechnung in Höhe von 700.450 Yuan beglichen, Han wurde dennoch suspendiert. "Ich bin ernsthaft krank und habe ein kleines Kind", sagte Restaurantbesitzer Geng, dessen Spezialität geschmorte Vorderpfote in brauner Soße ist.