Panorama

Deutschland sucht den BBQ-König Keiner grillt so gut wie Michael

So sehen Sieger aus - Michael Hoffmanns Grillkünste schmeckten der Jury am besten.

So sehen Sieger aus - Michael Hoffmanns Grillkünste schmeckten der Jury am besten.

(Foto: dpa)

Ihr Zepter ist die Grillzange, ihre Untertanen totes Tier: Deutschlands Grill-Elite trifft sich zum gemeinsamen Brutzeln in Baden-Württemberg. 1,5 Tonnen Fleisch wandern aufs Feuer. Am Ende darf sich der Vorjahressieger zum Herrscher über Wurst und Steak krönen.

Ob Luftgitarren-Wettbewerbe oder Wettrennen auf dem Klapprad - die Menschheit versteht sich auf kuriose Wettbewerbe. Im baden-württembergischen Göppingen kommt nun die Elite der männlichsten aller Essenszubereitungs-Varianten zusammen, dem Grillen. Bühne frei für die Brutzel-Könige!

Der Duft von Holzkohlefeuer und geröstetem Fleisch liegt schon am Vormittag über dem Wettbewerbsgelände. Einige kühle Schauer bremsen die Grillfreude am Nachmittag. Doch nach dem Regen geht es gleich wieder ran an die Zange.

Cordon bleu von der Bratwurst

31 Teams aus ganz Deutschland brutzeln bei der Veranstaltung der German Barbecue Association (ja, die gibt es wirklich) um die Wette. Die 19 Profi- und 12 Amateurteams müssen eine gut 90-köpfige Jury mit ihren Menüs überzeugen. Insgesamt 1,5 Tonnen Fleisch haben sie zur Verfügung, dazu zentnerweise Gemüse. Auch die Desserts müssen vor dem Servieren über das Feuer gehen (Eis war offenbar nicht dabei).

Auf dem Siegergrill brutzeln nur feinstes Fleisch, Gemüse und Garnelen.

Auf dem Siegergrill brutzeln nur feinstes Fleisch, Gemüse und Garnelen.

(Foto: dpa)

Die bis zu acht Griller in jedem Team müssen ihre Gerichte den Regeln zufolge zwar aus vorgegebenen Hauptzutaten wie Bratwurst oder Rippchen zubereiten, der Kreativität ist dabei aber kaum eine Grenze gesetzt. Die "Frankengriller" aus dem bayrischen Geldersheim etwa grillen zum Auftakt ein Cordon bleu von der Bratwurst, während die "Moonshine Smokers" aus Feldkirchen-Westerham (Bayern) Wurstkrönchen an Smokersalat kredenzen.

Im rosafarbenen Tüllkleid samt blonder Zopfperücke ist Carsten Kühl vom Profi-Grillteam "Barbie Q" einer der Hingucker bei den 18. Deutschen Grillmeisterschaften. "Ich habe eine Wette verloren", erklärt er lachend. Die Herausforderung, in diesem Outfit den Besuchern im Göppinger Stauferpark am Sonntag Rede und Antwort zu stehen, nimmt er mit Humor.

Festtafel statt Pappteller

Viel Arbeit bedeutet der Wettbewerb auch für die Tester: Jedes Jurymitglied muss ein gutes Dutzend Proben kosten. Wehklagen sind dabei kaum zu hören: "Da sind sehr gute Sachen dabei", schwärmt Ralf Lohrmann aus Geislingen, der erstmals als Juror an der Meisterschaft teilnimmt. Als bereits erfahrene Jurorin ist Heike Scheil aus Leipzig nach Baden-Württemberg gereist. "Mir hat es durchweg gut bis sehr gut geschmeckt", lautet ihr Fazit nach zehn blindverkosteten Proben.

Auch Tausende Besucher können sich im Stauferpark vom Talent der Hobby- und Profigriller überzeugen und Tipps abholen. "Einfach super", findet Tim Maier ein Gericht von der Hohen Rippe. "Ich bin leidenschaftlicher Griller und suche hier nach Anregungen für zu Hause", sagt der Ulmer. Die Zeiten von Papptellern und Plastikbesteck scheinen in der Grillszene übrigens vorbei zu sein: An den Ständen der Teams warten Gastesser an festlich gedeckten Tischen auf liebevoll angerichtete Speisen.

Am besten schmeckt es den Juroren beim Vorjahressieger: Der Rheinländer Michael Hoffmann wird am Abend "Deutscher Grill- & BBQ-König 2013" und verteidigt damit den Titel. Sein Grillteam GutGlut aus Rösrath kann stolz auf ihren Champion sein.

Quelle: ntv.de, jtw/dpa

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