Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Il reist derzeit durch Russland und China. Mit dem russischen Präsidenten Medwedew vereinbart er bei einem Treffen in Sibirien eine engere Zusammenarbeit. Dabei kommt ihm wohl noch eine gute Idee: er will dort eine Brauerei bauen.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Il, der üblicherweise mit seinem Atomwaffen-Programm Schlagzeilen macht, hat sich ein Projekt ganz anderer Art überlegt. Während seines Besuchs in Sibirien habe Kim seine Absicht bekundet, "hier eine Brauerei zu bauen", sagte der Regierungsgesandte für den äußersten Osten Russlands, Viktor Ischajew. "Wir haben schon (die russische Brauerei) Baltika, wir haben chinesisches, japanisches und deutsches Bier. Wer sollte etwas dagegen haben, wenn koreanisches Bier hinzukommt?", fügte der Gesandte hinzu.

"Angenehmer Zeitgenosse"

Ischajew war mehrere Tage in Kims gepanzerten Zug mitgefahren. Die Fahrt durch Russlands äußersten Osten hatte am Samstag vergangener Woche begonnen, am 25. August reiste der nordkoreanische Machthaber nach China weiter. Ischajew beschrieb Kim als angenehmen Zeitgenossen: "Es war sehr nett, mit ihm zu sprechen." Während der Fahrt in seinem Sonderzug, dessen Innenausstattung nüchtern und in Beige-Farben gehalten sei, habe Kim die ganze Zeit gearbeitet.

Schon bei Kims Russland-Besuch 2001 war die Braukunst ein Thema gewesen. Damals hatte der kommunistische Staatschef die Baltika-Brauerei in St. Petersburg besucht und dort auch vom Bier gekostet.