Panorama

Internationale Schule in MostarKims Enkel lernt in Bosnien

28.09.2011, 18:59 Uhr

Schüler aus Nordkorea nimmt die Internationale Schule in Mostar sicher auch nicht häufig auf. Doch Kim Han Sol ist ja auch nicht irgendein Nordkoreaner, sondern der Enkel von Diktator Kim Jong Il. Und er möchte gern in Bosnien zur Schule gehen.

Ein Enkel von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Il hat sich Medienberichten zufolge in einer internationalen Schule in der südbosnischen Stadt Mostar eingeschrieben. Der Name des 16 Jahre alten Kim Han Sol stehe auf einer Schülerliste des United World College in Mostar, berichtete die bosnische Zeitung "Vecernji List". Die Information drang demnach an die Öffentlichkeit, weil die Eltern von Schülern darüber erstaunt waren, dass der Enkel des Machthabers eines der am meisten isolierten Länder der Welt auf die gleiche Schule gehen sollte wie ihre Kinder.

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Der Opa ist sicher an einer guten Ausbildung interessiert. (Foto: picture alliance / dpa)

Die Tageszeitung "Dnevni Avaz" berichtete, Kim Han Sol habe sich bei der bosnischen Botschaft in Chinas Hauptstadt Peking um ein Visum beworben. Die Zeitung zitierte einen nicht namentlich genannten bosnischen Behördenvertreter mit den Worten, es sei noch unklar, ob das Visum ausgestellt werde. Eine Sprecherin der Schule wollte die Medienberichte weder bestätigen noch dementieren. "Es handelt sich um Sensationspresse", sagte sie lediglich. Kim Han Sol ist der Sohn von Kim Jong Nam, dem ältesten Sohn Kim Jong Ils.

Die United World Colleges bringen Schüler unterschiedlicher Nationalitäten zusammen, die häufig aus Konfliktgebieten kommen, um den internationalen Austausch und das internationale Zusammenleben zu fördern. Die Schule in Mostar wurde 2006 eröffnet. Mostar war während des Bosnienkriegs 1992 bis 1995 Schauplatz blutiger Kämpfe zwischen Serben, Kroaten und Muslimen und ist bis heute ein Symbol für die ethnischen Spannungen in dem Balkanstaat.

Quelle: AFP