Die Mutter hat die Familie bereits verlassen, als der Vater dreier Kinder plötzlich stirbt. Statt um Hilfe zu rufen, tut der elfjährige Sohn, als sei nichts geschehen, bringt die Schwestern zur Schule. Alles nur, damit die Geschwister nicht auch noch auseinandergerissen werden.

Weil sie fürchteten, voneinander getrennt zu werden, haben drei Geschwister in Frankreich mehr als einen Tag lang niemandem von der Leiche ihres plötzlich gestorbenen Vaters in ihrem Haus erzählt. Die Mutter der drei Kinder im Alter von vier, neun und elf Jahren hatte die Familie vor einem halben Jahr verlassen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

Als das älteste der drei Kinder am Morgen des vergangenen Donnerstags die Leiche seines vermutlich an einem Herzinfarkt gestorbenen Vaters fand, rief der Junge aus Angst vor einer Trennung von seinen Schwestern keine Hilfe, sondern brachte die Mädchen zur Schule.

Nach Schulschluss verbrachten die Geschwister den Abend zu Hause neben der Leiche ihres Vaters. Erst am Tag darauf vertraute sich eines der Mädchen schließlich einer Lehrerin an, die die Behörden alarmierte. Der Junge habe den Ermittlern erzählt, dass er Angst hatte, nicht mehr zu Hause leben zu können und von seinen Schwestern getrennt zu werden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die drei Kinder wurden gemeinsam in einer Pflegefamilie untergebracht.