Bahn sucht nach der UnglücksursacheKran soll Unfall-S-Bahn bergen

Mit fünf leicht verletzten Passagieren verläuft die Entgleisung einer S-Bahn in Berlin noch recht glimpflich. Die Bahn sucht derzeit nach der Ursache für das Unglück. Zudem ermittelt die Bundespolizei. Der entgleiste Zug soll derweil mit einem Spezialkran wieder auf die Schienen gesetzt werden.
Nach der Entgleisung einer Berliner S-Bahn wird nach der Unfallursache gesucht und am Unglücksort im Ortsteil Tegel aufgeräumt. Aus Leipzig wurde ein großer Eisenbahnkran bestellt, der die entgleisten Wagen der S25 wieder auf die Schienen setzen sollte. Zur Unterstützung traf auch ein sogenannter Hilfsgerätezug ein, der zunächst die stehengebliebenen Fahrzeuge von den entgleisten trennen und - falls nötig - abschleppen sollte.
Wann die Strecke der S25 zwischen Tegel und Hennigsdorf wieder durchgängig befahrbar sein wird, blieb zunächst offen. Vermutlich würden die Aufräumarbeiten mehrere Stunden dauern, hieß es bei der Bahn. Offenbar wurde auch die Stromschiene beschädigt. Seit Dienstagabend fuhren die S-Bahnen aus südlicher Richtung zumindest wieder bis Tegel. Bis Hennigsdorf verkehrten dann Busse.
Die Bundespolizei leitete mittlerweile ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt ein. Ein Polizeisprecher sagte im RBB, zwei Wagen des Unglückszugs seien an der Weiche auf ein stillgelegtes, totes Gleis gelenkt worden. Der Grund war zunächst unklar.
Nach Angaben der Bundespolizei wurde die Spurensicherung am Unglücksort beendet und auch der Fahrtenschreiber des Zuges und technische Daten im zuständigen Stellwerk gesichert. Damit soll unter anderem geklärt werden, wie schnell der Zug unterwegs war, wann er gebremst wurde und welche Weichen gestellt wurden. Wann ein Untersuchungsergebnis vorliegt, sei noch unklar.
Fünf Passagiere leicht verletzt
Der Zug der S25 war am Dienstagvormittag an einer Weiche nahe dem S-Bahnhof Tegel entgleist. Fünf Passagiere kamen mit kleineren Blessuren wie Prellungen ins Krankenhaus. Der Zugführer erlitt einen Schock und musste ebenfalls versorgt werden. Die übrigen Fahrgäste wurden unverletzt in Sicherheit gebracht. Experten sprachen von einem relativ glimpflichen Ausgang des Unfalls.
Laut Bundespolizei entgleiste der Zug, als er eine Weichenanlage überfuhr. Ermittler schlossen nicht aus, dass sich in dem Moment die Weiche umgestellt haben könnte. An der Stelle fahren die Züge standardmäßig nur 40 Stundenkilometer, wie es bei der Bahn hieß.
Der Senator für Stadtentwicklung, Michael Müller von der SPD, informierte sich gemeinsam mit dem S-Bahn-Geschäftsführer Peter Buchner vor Ort über das Geschehen. Seit Jahren hat die Berliner S-Bahn mit Technikpannen zu kämpfen. Auch mehrere schwere Bahnunfälle setzten dem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn zu.