Panorama

Orientierung in Thüringen verloren Kraniche prallen gegen Häuser

Die Zugvögel kommen jetzt aus ihren Überwinterungsgebieten zurück.

Die Zugvögel kommen jetzt aus ihren Überwinterungsgebieten zurück.

(Foto: dpa)

Kraniche können bei dichtem Nebel ihren Orientierungssinn verlieren. Beim Nationalpark Hainich in Thüringen prallen sie gegen Häuserwände, andere landen auf Straßen und werden überfahren.

Dichter Nebel hat am Wochenende im Thüringer Waldgebiet Hainich Kraniche auf ihrem Flug in die Sommerquartiere orientierungslos gemacht. Die Vögel, die sich sonst am Magnetfeld der Erde und an den Sternen orientieren, mussten bei Heyerode nahe des Nationalparks äußerst niedrig fliegen. Manche landeten erschöpft auf Straßen. Einige Vögel seien gegen Häuserwände geprallt oder von Autos überrollt worden, sagte Stefan Jähne, Leiter der Vogelschutzwarte Seebach.

Wie viele Tiere dabei starben, sei noch unklar. Die "Thüringer Allgemeine" berichtete von mindestens zehn toten Kranichen. Jähne geht davon aus, dass weitere Meldungen eingehen. Vier verletzte Tiere sollen in Seebach gesundgepflegt werden. "Wir hoffen, sie dann wieder auswildern zu können."

Die Kraniche seien wohl wegen des guten Wetters aus ihren Winterquartieren im Süden gestartet und in Thüringen von der Kaltluft überrascht worden, sagte Jähne. Einige Tiere seien erschöpft auf Straßen gelandet und dort überfahren worden. "Sie verwechseln die nassen Straßen von oben wohl mit Seen oder Teichen, die ähnlich glänzen."

Nach Angaben Jähnes ist Orientierungslosigkeit bei Vögeln bei derartigen Wetterumschwüngen nicht ungewöhnlich. In Brandenburg seien beispielsweise im November 2011 etwa 55 Kraniche und mehr als 300 Gänse auf Autobahnen gelandet überfahren worden.

Quelle: ntv.de, dpa

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