Panorama

Vier Jahre PhantomleidenKrankenhausnomade muss in Haft

02.05.2012, 22:42 Uhr

Ein Mann ist vier Jahre in der Tschechischen Republik unterwegs - und wohnt in rund 70 verschiedenen Krankenhäusern. Ein Leiden hat er wirklich - er täuscht Krankheiten vor, um Mitleid zu erregen.

Weil er mit unzähligen vorgetäuschten Krankheiten riesige Schulden angehäuft hat, muss ein Mann in Tschechien anderthalb Jahre lang in Haft. Ein Gericht in Ostrava verurteilte den etwa 50-Jährigen zu 18 Monaten Gefängnis, da er die Rechnungen für mehr als 90 Krankenhausaufenthalte innerhalb von vier Jahren nicht bezahlen konnte. Der Mann hatte sich zwischen 2007 und 2011 in fast 70 verschiedene Krankenhäuser des Landes begeben - meistens wegen völlig frei erfundener Krankheiten.

"Er hat fast ständig in Krankenhäusern gewohnt", sagte ein Vertreter der Klägerseite der Nachrichtenagentur CTK. "Da ist es nicht erstaunlich, dass die Kosten dafür schnell steigen." Laut Klageschrift soll der Angeklagte Rechnungen über umgerechnet gut 8000 Euro für Einzelzimmer und Spezialbehandlungen nicht bezahlt haben. Einem Experten zufolge leidet der Mann am sogenannten Münchhausen-Syndrom, bei dem eine Krankheit vorgetäuscht wird, um Aufmerksamkeit und Mitleid zu erregen.

Quelle: ntv.de, AFP