Freiheitsstrafe wegen sexuellen MissbrauchsKrankenpfleger kommt in die Psychiatrie
Der Prozess gegen einen Krankenpfleger, der junge Patientinnen betäubt und sexuell missbraucht hatte, endet mit einer hohen Strafe für den Angeklagten. Der 36-Jährige wird für neuneinhalb Jahre in einer psychiatrischen Klinik untergebracht.
Ein Krankenpfleger, der junge Patientinnen betäubt und sexuell missbraucht haben soll, ist zu einer Freiheitsstrafe von neun Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Er müsse in einer psychiatrischen Klinik untergebracht werden, urteilte das Landgericht Hildesheim. Der 36-Jährige hatte die Übergriffe im Klinikum Hildesheim am ersten Verhandlungstag gestanden.
Aus Sicht der Staatsanwaltschaft ist der Mann wegen einer psychischen Störung vermindert schuldfähig. Die Ermittler waren dem mutmaßlichen Serientäter auf die Spur gekommen, weil er die Übergriffe gefilmt und fotografiert hatte.
Der Mann soll in zwölf Fällen wehrlose Opfer in dem niedersächsischen Klinikum mit Medikamenten betäubt und sexuell missbraucht zu haben. Die Mädchen waren zwischen 10 und 15 Jahre alt. Darüber hinaus soll er junge Frauen in Privatwohnungen narkotisiert und sich an ihnen vergangen haben.
Den Ermittlungen zufolge passierten die Übergriffe in der Regel nachts, als der Pfleger alleine Dienst auf der Kinderstation hatte. Nicht alle Opfer konnten identifiziert werden, weil er die Gesichter der schlafenden beziehungsweise betäubten Patientinnen oftmals mit Tüchern abdeckte. Das Klinikum Hildesheim hatte nach der Festnahme des Pflegers einen Krisenstab gebildet und ein Notfalltelefon eingerichtet.
Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung hatten die Ermittler Videos und Fotos von sexuellen Übergriffen aus dem Zeitraum von 2009 bis Januar 2013 entdeckt.
