Panorama

Halbmond statt Gipfelkreuz Künstler provoziert mit pikanter Plastik

Ausgerechnet auf einem Gipfel namens Freiheit erleuchtet ein Halbmond abends die Appenzeller Alpen. Der Künstler will ein Zeichen setzen. Seine künstlerische Freiheit ist jetzt jedoch bedroht. Sein Projekt löst heftige Reaktionen aus.

Ein fast drei Meter großer Halbmond auf einem Alpengipfel sorgt in der Schweiz seit Tagen für erhitzte Gemüter. Schöpfer des überdimensionalen islamischen Symbols auf dem 2140 Meter hohen Berg Freiheit in den Appenzeller Alpen ist der Schweizer Künstler Christian Meier. Den Halbmond, der nachts beleuchtet wird, habe er als Reaktion gegen "diese absurden Gipfelkreuze" aufgestellt, sagte Meier dem Sender FM1 Today.

Der 38-jährige Appenzeller, der meist in Peking lebt, ist nach Schweizer Medienberichten bekennender Atheist und versteht sein Gipfelwerk als Ausdruck des Protestes gegen den Missbrauch religiöser Symbole. "Immer wenn ich zurückkomme, gehe ich wandern und sehe alle diese absurden Gipfelkreuze - da musste ich halt etwas machen", sagte er laut FM1 Today.

Kantonsregierung toleriert Aktion nicht

Bei vielen Schweizern kommt Meier damit gar nicht gut an. "Das ist doch der Gipfel der Frechheit. Eine bodenlose Sauerei", zitiert der Sender einen Wanderer. Der Chef der Kantonsregierung von Appenzell Innerrhoden, Roland Inauen, erklärte: "Wir können solche Aktionen nicht tolerieren."

"Man habe den Künstler aufgefordert, die ohne Genehmigung aufgestellte Skulptur zu entfernen. Dazu Meier: "Ich wollte provozieren - das habe ich geschafft." Eine ähnliche Diskussion um Gipfelkreuze gibt es derzeit in Bayern. Dort waren mehrere Kreuze abgehackt worden.

Quelle: ntv.de, arö/dpa

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