Der "Heiler" von Bern Lehrer spritzt Schülern HIV-Blut
30.08.2012, 13:37 Uhr
Der "Heiler" infizierte die Schüler unter dem Vorwand, ihnen ein "drittes Auge" öffnen zu wollen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Unter dem Vorwand, sie "heilen" zu wollen, spritzt ein Schweizer Musiklehrer seinen Opfern gezielt Blut mit dem HI-Virus. Mindestens 16 Menschen infiziert er so mit dem Aids-Erreger. Das Motiv für seine Tat ist den Ermittlern noch unklar.
Ein Schweizer Musiklehrer soll mindestens 16 Menschen gezielt mit dem Aids-Erreger infiziert haben. Gegen den selbst ernannten "Heiler" aus Bern ist Anklage erhoben worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Ihm wird vorgeworfen, seinen Opfern HIV-verseuchtes Blut gespritzt zu haben.
Die meisten Opfer des 51-Jährigen waren seine Musikschüler. Dem selbst ernannten Heiler werden in der Anklageschrift schwere Körperverletzung und die gezielte Verbreitung von Krankheiten in 16 Fällen vorgeworfen. Manche Taten sollen mehrere Jahre zurückliegen.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich der Mann das HIV-Blut von einer oder mehreren infizierten Personen beschaffte. Seine Opfer soll er unter Vorwänden dazu gebracht haben, sich von ihm stechen zu lassen oder sie unangekündigt mit einem infizierten Gegenstand gestochen haben.
Heiler bestreitet Vorwürfe
Mehrere Opfer gaben nach Angaben der Zeitung "Blick" an, der Musiklehrer habe ihnen etwas in den Nacken oder Rücken gespritzt, um ihnen ein "drittes Auge" zu öffnen. Andere Betroffene erklärten, der "Heiler" habe sie mit Medikamenten in Getränken bewusstlos gemacht.
Der Angeklagte hatte die Vorwürfe in der Vernehmung bestritten. Er selbst ist laut "Blick" nicht mit dem HI-Virus infiziert. Die Tatmotive in dem für die Schweizer Kriminalgeschichte einmaligen Fall sind den Ermittlern noch weitgehend unklar. Ein Termin für den Prozessbeginn wurde zunächst nicht genannt.
Quelle: ntv.de, dpa