Panorama

Zwei bis vier Jahre Haft für Polen Leichendiebe wegen Autoklau verknackt

Das Foto zeigt die in einem Wald bei Krolikow (Polen) gefundenen Särge.

Das Foto zeigt die in einem Wald bei Krolikow (Polen) gefundenen Särge.

(Foto: dpa)

Polnische Autodiebe hatten vor mehr als einem halben Jahr in der Nähe von Berlin einen Transporter gestohlen und das Fahrzeug über die Grenze geschafft. Dort hatten sie sich ihrer Ladung entledigt - Särge mit Leichen darin. Wegen Störung der Totenruhe können die Diebe aber nicht belangt werden.

Die Diebe von zwölf Leichen aus Brandenburg müssen für zwei bis vier Jahre ins Gefängnis. Das Gericht im westpolnischen Posen sprach die drei Männer schuldig - allerdings nicht wegen der Störung der Totenruhe, sondern wegen Autodiebstahls. Außerdem wurde jeder der Angeklagten zu einer Geldstrafe in Höhe von 16.000 Zloty (etwa 4000 Euro) verurteilt.

In dem Verfahren hatte das Trio stets bestritten, im Oktober vergangenen Jahres bei Berlin einen Transporter mit zwölf Särgen gestohlen zu haben. Sie seien nur für die Überführung von Fahrzeugen angeheuert worden und hätten nicht gewusst, dass es gestohlene Wagen waren.

In der Nacht zum 15. Oktober 2012 war ein Wagen eines Bestattungsfahrdienstes in Hoppegarten gestohlen worden. Die Leichen sollten in ein Krematorium gebracht werden. Nach dem Diebstahl waren sie mehr als eine Woche lang verschollen. Zunächst war der Transporter in Polen gefunden worden. Einen Tag später hatte die Polizei auch die Särge gefunden – verstreut in einem Wald etwa 85 Kilometer südöstlich von Posen.

Der Rücktransport der Leichen aus Polen nach Deutschland hatte damals fast drei Wochen gedauert. Hintergrund waren Zollstreitigkeiten und Auseinandersetzungen mit dem Bestatter der nicht für die Rückführung zahlen wollte. Viele Hinterbliebene waren damals entsetzt an die Öffentlichkeit getreten, weil sie die Leichen beziehungsweise die sterblichen Überreste ihrer Verstorbenen nicht hatten beisetzen können.

Quelle: ntv.de, dpa

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