Panorama

Geisterfahrt auf der A67Lkw wendet am Stauende - drei Tote

24.09.2017, 07:20 Uhr
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Verheerender Unfall auf der A67 bei Rüsselsheim: Der Fahrer eines Kleintransporters trifft an einem Stauende eine katastrophale Entscheidung - er wendet seinen Lkw und fährt in die andere Richtung.

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Drei Menschen starben, fünf wurden verletzt. (Foto: dpa)

Bei einem Unfall mit einem Geisterfahrer-Lkw auf der Autobahn 67 sind drei Menschen ums Leben gekommen. Der 34-jährige Fahrer des Kleintransporters fuhr am Samstagabend im südhessischen Rüsselsheim am Main auf die Autobahn auf, wie die Polizei mitteilte.

Weil sich der Verkehr bei Rüsselsheim-Ost staute, wendete er seinen Lkw und fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf der linken Spur in die entgegengesetzte Richtung. Zwei Autos konnten nicht mehr rechtzeitig ausweichen und kollidierten mit dem Transporter.

Die drei Insassen des ersten Wagens - zwei Frauen und ein Mann - starben noch am Unfallort. Vier Frauen aus dem zweiten Auto wurden leicht verletzt. Der 34-jährige Unfallverursacher wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. "Es passiert manchmal, dass Autofahrer in Stausituationen mit Warnblinkanlage und auf dem Standstreifen rückwärtsfahren. Aber so etwas habe ich noch nicht erlebt", sagte ein Polizeisprecher.

Wegen umfangreichen Aufräum- und Bergungsarbeiten blieb die Autobahn zwischen dem Rüsselsheimer Dreieck und dem Mönchhofer Dreieck in Richtung Norden bis etwa 04.00 Uhr morgens gesperrt. Die Gründe für das Verhalten des Lkw-Fahrers waren zunächst unklar.

Geisterfahrer lieben Samstagnacht

Geisterfahrer sind besonders Samstagnacht unterwegs. Von rund 2200 Meldungen über Geisterfahrer im Jahr 2016 kamen etwa 300 an Freitagen, 380 an Samstagen und 450 an Sonntagen. Die größte Häufung zeigt sich ADAC-Angaben zufolge zwischen Samstagabend und dem frühen Sonntagmorgen.

Besonders viele Falschfahrer-Meldungen gab es 2016 in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern und Niedersachsen. Bezogen auf die Länge des Autobahnnetzes lagen jedoch die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen an der Spitze.

Quelle: dsi/dpa