EHEC-Infektion Mädchen stirbt in Hamburg
20.02.2012, 07:59 UhrDie Angst vor frischem Gemüse könnte zurückkehren. In Hamburg infiziert sich eine Grundschülerin mit EHEC und kann trotz intensiver Bemühungen nicht gerettet werden. Noch handelt es sich aber um einen Einzelfall.
Ein sechs Jahre altes Mädchen aus Hamburg soll an den Folgen einer EHEC-Erkrankung gestorben sein. Ein Sprecher der Gesundheitsbehörde der Hansestadt bestätigte einen Krankheitsfall mit dem Erreger. Nach Informationen der "Welt" starb das Kind in der Nacht.
Die Erstklässlerin habe seit Anfang vergangener Woche Symptome einer Infektion mit dem aggressiven Lebensmittelkeim gezeigt, sagte die Leiterin einer Grundschule in Hamburg-Blankenese. Sie sei in einem Krankenhaus behandelt worden.
"Es handelt sich um einen Einzelfall", betonte der Behördensprecher. "Es ist überhaupt nicht mit der Situation im letzten Jahr zu vergleichen." Bei dem größten bekannten EHEC-Ausbruch in Deutschland im Frühsommer 2011 waren bundesweit 53 Menschen gestorben. Norddeutschland war damals besonders betroffen. Aus Ägypten importierte Bockshornkleesamen gelten als Quelle für die Infektionen.
Schulbesuch freigestellt
Im Umfeld des Kindes in Hamburg habe es keine weitere Ansteckung gegeben, erklärte der Sprecher. Von Lebensmitteln, die das Mädchen gegessen habe, seien Proben gezogen worden. "Wir hoffen, dass es im Laufe des Montags Ergebnisse gibt."
Eine EHEC-Erkrankung ist meldepflichtig. Der Erreger kann lebensbedrohliche Darmentzündungen mit blutigen Durchfällen und Nierenversagen hervorrufen.
Die Schulleiterin erklärte, sie habe den Eltern der Grundschüler eine Mail geschrieben und ihnen freigestellt, ob sie ihre Kinder zum Unterricht schicken. Am Sonntag gab es in der Grundschule eine Krisensitzung.
Quelle: ntv.de, dpa