Panorama

Ab Mittwoch wird Gift gesprüht Maikäfer plagen den Kaiserstuhl

In der kommenden Woche sollen die Maikäfer mit einem Hubschrauber bekämpft werden.

In der kommenden Woche sollen die Maikäfer mit einem Hubschrauber bekämpft werden.

(Foto: dpa)

Maikäfer sind bis Anfang der 1950er Jahre eine Landplage. Dann setzen Schädlingsbekämpfer das inzwischen verbotene Insektizid DDT ein, vergiften ganz Landstriche. Der Maikäfer galt als nahezu ausgerottet. Jetzt taucht er wieder auf und mit ihm die Giftspritzer.

Alle Jahre wieder gibt es eine Maikäferplage am Kaiserstuhl, so auch 2012. Rund um das badische Mittelgebirge fliegen seit Tagen Tausende Maikäfer umher. Bei Amoltern sind schon zahlreiche Bäume kahlgefressen. Da die Maikäfer Obstbäumen und Weinreben schaden könnten, sollen sie von Mittwoch an vom Hubschrauber aus vergiftet werden. Der Einsatz ist heftig umstritten, die Gemeinden am Kaiserstuhl hatten aber darauf bestanden.

Der sogenannte Reifefraß bis zum Tod der Käfer nach erfolgreicher Fortpflanzung dauert ungefähr sechs Wochen. Feldmaikäfer fressen dabei auch Obstbäume kahl, Waldmaikäfer bevorzugen Eichen, Buchen und Hainbuchen.

In stark befallenen Wäldern können Spaziergänger nach Nabu-Angaben ein Rieseln hören – verursacht von den Kotkügelchen abertausender Maikäfer.

Maikäfer mit DDT vergiftet

Im vorletzten Jahrhundert und der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts waren Feldmaikäfer noch sehr häufig anzutreffen. Sie haben damals große Schäden an Laub- und Obstbäumen angerichtet. Nach massiven Bekämpfungsmaßnahmen sind die Maikäfer sehr selten geworden. Vor allem in den 50er und 60er Jahren sind mit DDT schwere Sünden an der Natur begangen worden. Danach wurden Maikäfer so selten, dass viele Kinder ihn nur von den Schokoladenmaikäfern kannten. Erst in den letzten Jahren trifft man ihn wieder häufiger.

Quelle: ntv.de, dpa

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