"Ihr seid alle ausgeladen!"Mann schreibt eigene Todesanzeige
Hubert Martini aus Trier schreibt seine eigene Todesanzeige. Die Art, wie sie verfasst ist, sorgt nun für Aufsehen. Denn bei seinen letzten Worten kommt nicht jeder aus seinem Umfeld gut weg.
Eine ungewöhnliche Todesanzeige ist im "Trierischen Volksfreund" abgedruckt worden. Ungewöhnlich ist sie zum einen, weil der Mann, dem sie galt, sie vor seinem Tod selbst verfasst hatte. Zum anderen, weil Hubert Martini darin kein Blatt vor den Mund nimmt.
In der Anzeige beschreibt sich der Trierer als "offen, ehrlich und nachtragend". Hiermit melde er sich nun vom Leben ab, ist da zu lesen. Er habe die letzte Krankheit nicht besiegen können. Dann bedankt er sich für ein gutes Leben, seine "wunderbare" Frau, seinen "guten" Sohn und seine Freunde. "Viele sind das ja nicht", bemerkt er.
Martini belässt es aber nicht nur bei lobenden letzten Worten. So schreibt er über seinen "türkischen Freund Mustafa": "(…) die Einblicke in seine (mir in Teilen wohl immer fremd gebliebene) Familienkultur waren nicht immer schmerzfrei für mich. Aber er war ehrlich zu mir." Offenheit und Ehrlichkeit seien ihm immer wichtig gewesen, schreibt Martini. "Manchem habe ich damit weh getan – und das war gut so."
Martini betont, dass er überzeugter Atheist gewesen sei und auf seiner "Verabschiedungsfeier" weder Kreuze, noch Trauerkleidung haben will. "Als Blumen, wenn überhaupt, bitte nur gelbe und orange Lilien ohne starken Geruch." Mit der Anzeige macht Martini seinen letzten Willen sehr deutlich. Zum Schluss der Anzeige verbietet er einem Teil seiner Familie, zur Trauerfeier zu kommen: "Den anderen 5 Kindern meiner Eltern und deren Partnern und Nachkommen verbiete ich die Teilnahme an dieser Feier. Ihr seid alle ausgeladen!"