Panorama

Streit wegen Alexander-Denkmal Mazedonien ärgert Athen

Die Republik Mazedonien beansprucht das Erbe Alexanders des Großen für sich und demonstriert das nun mit einer riesigen Reiterstatue. Griechenland ist alles andere als begeistert.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Mazedonien hat durch die Errichtung einer riesigen Bronzestatue des antiken Herrschers Alexander des Großen den Streit mit Griechenland angefacht. Hunderte bejubelten in Skopje die Fertigstellung der 13 Meter großen Statue, die auf einem zehn Meter hohen runden Podest errichtet wurde. Sie zeigt den mazedonischen König samt Schwert auf einem sich aufbäumenden Pferd.

Das Nachbarland Griechenland hatte schon im Vorfeld von einer "Provokation" und einer "Vereinnahmung der griechischen Geschichte" durch Mazedonien gesprochen. Der Staat Mazedonien hatte sich nach dem Zerfall Jugoslawiens im Jahr 1991 gebildet.

Die in Italien angefertigte Statue des früheren mazedonischen Königs Alexander (356-323 vor Christus) wiegt 35 Tonnen und soll knapp zehn Millionen Euro gekostet haben. Die Regierung des armen Balkanlandes will damit nach eigenen Angaben klarstellen, dass Alexander ein Teil der nationalen Geschichte sei. Der antike König wird jedoch auch von Griechenland beansprucht. Der Bürgermeister von Skopje, Koce Trajanovski, sprach von einer neuen Attraktion für ausländische Touristen.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Athen verlangt seit vielen Jahren, Mazedonien müsse den Staatsnamen ändern. Der Begriff Mazedonien dürfe nur für die gleichnamige nordgriechische Provinz gelten. Aus diesem Grunde blockiert Athen auch jede weitere Annäherung Mazedoniens an die Nato und die EU.

Das kleine Mazedonien beharrt jedoch auf seinem Namen und hatte schon bisher Griechenland immer wieder verärgert. So wurde der Flughafen der Hauptstadt Skopje auf den Namen Alexanders des Großen getauft. Auch der Platz in der Hauptstadt, auf dem jetzt die Statue errichtet wurde, heißt Mazedonien.

Quelle: ntv.de, AFP

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