Panorama

East Side Gallery wird löchriger Mehr Mauerteile entfernt

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Seit Wochen wehren sich Berliner gegen den Abriss der East Side Gallery. Doch ihr Protest ist vergeblich. Der Investor eines geplanten Hochhauses beginnt damit, ein Teilstück abzureißen. Die Gegner des Projekts blasen jetzt zum Gegenangriff.

Baumaschinen auf der Rückseite der East Side Gallery.

Baumaschinen auf der Rückseite der East Side Gallery.

(Foto: dapd)

Der Streit um einen Teilabriss der weltbekannten East Side Gallery in Berlin verschärft sich. Am Morgen ließ ein Bauinvestor überraschend vi er weitere Betonteile aus dem längsten noch erhaltenen Stück Berliner Mauer heraustrennen. Kurz nach 5.00 Uhr rollten Bagger an, um eine Baustellenzufahrt zu schaffen. Der Investor, der zwischen Mauer und Spree ein Wohnhochhaus bauen will, vergrößerte damit eine bereits seit Anfang März gerissene Lücke auf etwa sechs Metern Länge, kündigte aber an, herausgetrennte Mauerteile später wieder einzusetzen.

250 Polizisten waren im Einsatz und sicherten auch tagsüber das Areal am Spree-Ufer weiträumig ab. Während des Durchbruches waren nur wenige Demonstranten vor Ort. Der Senat reagierte brüskiert, da die Verhandlungen um eine Lösung in dem Konflikt andauerten. Auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hatte sich mit einem Kompromissvorschlag eingeschaltet.

"Temporäre Mauerversetzung"

Der Streit um das Mauerstück im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg tobt seit vier Wochen. Künstler aus aller Welt hatten den 1,3 Kilometer langen Wall nach dem Mauerfall bemalt. Die Mauer-Galerie, Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt, wurde bereits in früheren Jahren an einigen Stellen durchbrochen.

Der Investor Living Bauhus, der hinter der East Side Gallery ein Hochhaus mit 36 Luxuswohnungen bauen will, teilte mit, die "temporäre Mauerversetzung" sei notwendig geworden, weil in Gesprächen mit Senat, Bezirk und den Investoren des Nachbargrundstücks auch nach vier Wochen keine Alternative gefunden worden sei. "Wir bedauern, dass es aktuell keinen anderen Weg gibt", sagte ein Sprecher.

Quelle: ntv.de, dpa

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