"Wir haben ihn nicht eingeladen" Mixa geht ins Frauenkloster
22.07.2010, 15:42 UhrEin bayerisches Frauenkloster wird zum Ruhesitz für Bischof Mixa. Der wegen Prügelvorwürfen zurückgetretene Geistliche übt dort keinen seelsorgerischen Auftrag aus. Der Papst gesteht ihm jedoch Ausnahmen zu.
Der zurückgetretene Bischof von Augsburg, Walter Mixa, wird seinen Ruhestand in einem Frauenkloster verbringen. Das Augsburger Ordinariat bestätigte entsprechende Medienberichte. Dort bekommt Mixa nach Angaben des Kultusministeriums rund 70 Prozent seiner früheren Bischofsbezüge als Ruhestandsgeld. Das sind brutto etwa 5400 Euro - plus einer Aufwandsentschädigung als früherer Militärbischof.

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Mixa wird den Angaben zufolge ohne seelsorgerischen Auftrag bei den Franziskanerinnen der Maria-Stern-Schwestern in Fünfstetten im Landkreis Donau-Ries wohnen. Er habe als emeritierter Bischof keinen Dienstherren, hieß es. Der Ort Fünfstetten gehört zum Bistum Eichstätt, die Franziskanerinnen unterstehen aber der Diözese Augsburg. In beiden Bistümern war Mixa Bischof.
Es steht Mixa frei, Aushilfen in der Seelsorge anzunehmen und Sakramente wie Firmungen zu spenden, wie das Ordinariat berichtete. Das habe ihm der ausdrücklich zugebilligt. Mixa war nach Prügelvorwürfen aus seiner Zeit als Stadtpfarrer in Schrobenhausen im Mai von seinem Amt . Als Nachfolger hat der Papst den Görlitzer Bischof Konrad berufen, der im Oktober in Augsburg in sein Amt eingeführt werden soll.
Zwei Zimmer zur Miete
Die Nonnen sind allerdings nicht begeistert vom neuen Mitbewohner, wie die "Hamburger Morgenpost" schreibt. "Wir haben ihn nicht eingeladen", sagte Provinzvikarin Schwester Beda Rauch der Zeitung. Walter Mixa solle Anfang August zur Miete in das Nonnenkloster Maria Stern in Fünfstetten in Bayern einziehen. Dort habe er zwei möblierte Zimmer, die etwa 50 Quadratmeter groß sind. Unter den Nonnen habe es Diskussionen gegeben, sagte die Provinzvikarin. Die Nonnen seien gebeten worden, ihn bei sich aufzunehmen.
In dem Kloster haben 13 Nonnen ihren Altersruhesitz. Mixa sei allerdings nicht ganz allein unter Frauen. Im Kloster wohne noch ein blinder Geistlicher. Auf die Frage, ob Mixa im Kloster mithelfe oder die gemeinsame Küche benutzen dürfe, sagte Schwester Beda: "Es ist nicht geplant, seine Seelsorge in Anspruch zu nehmen. Das Versorgungsproblem ist noch ungelöst. Er fährt im August erst mal in Urlaub, danach wissen wir mehr."
Quelle: ntv.de, dpa