Panorama

Unruhe unter Flugpassagieren Muslime müssen aussteigen

Nach der Tötung Osama bin Ladens sind die Menschen in den USA nervös. In Memphis drängen Mitreisende zwei muslimische Männer aus ihrem Flugzeug. Die Männer waren auf dem Weg zu einer Konferenz über Vorurteile gegen Muslime.

Die beiden Männer mussten mit etwas toleranteren Passagieren reisen.

Die beiden Männer mussten mit etwas toleranteren Passagieren reisen.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Wegen Terrorangst anderer Passagiere haben zwei Muslime ein US-Passagierflugzeug kurz vor dem Start verlassen müssen - dabei waren die Männer ausgerechnet auf dem Weg zu einer Konferenz über Vorurteile gegen islamische Gläubige. In den USA herrscht seit der Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden Angst vor Vergeltungsschlägen der Terrororganisation.

Die beiden Fluggäste in langen Gewändern saßen am Freitagabend (Ortszeit) in Memphis (Tennessee) an Bord eines Jets der Gesellschaft "Atlantic Southeast Airlines". Als die Maschine bereits Richtung Start rollte, brach an Bord Unruhe aus. Nach Hinweisen anderer Passagiere, die sich vor den Männern fürchteten und in ihnen potenzielle Terrorverdächtige sahen, kehrte das Flugzeug zum Gate zurück. Die Muslime mussten es verlassen und wurden erneut kontrolliert, während die Maschine ohne sie nach Charlotte (North Carolina) startete.

Den beiden Betroffenen seien Ersatzflüge angeboten worden, erklärte die Airline, die sich "für jegliche Unannehmlichkeiten" entschuldigte. "Wir nehmen Sicherheit sehr ernst, und der Vorfall wird derzeit untersucht."

Der "Rat Amerikanisch-Islamischer Beziehungen" (CAIR) kritisierte das Verhalten der Fluggesellschaft. Nach Angaben von CAIR-Sprecher Ibrahim Hooper wollten die Männer zu einer Tagung über Vorurteile gegen Muslime reisen.

Quelle: ntv.de, dpa

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