Panorama

"Ort der Heilung und Hoffnung" Obama eröffnet 9/11-Museum in New York

Präsident Obama bei seiner Eröffnungsrede.

Präsident Obama bei seiner Eröffnungsrede.

(Foto: AP)

Mit drei Jahren Verspätung eröffnet das Gedenkmuseum für die Anschläge auf das World Trade Center. Es soll vor allem die Opfer in den Fokus rücken. Ihren Angehörigen ist deshalb die erste Woche nach Eröffnung vorbehalten.

Wo einst die mächtigen Zwillingstürme des World Trade Center standen, erinnert nun ein Museum an die Terroranschläge vom 11. September 2001. Der Bau sei "ein heiliger Ort der Heilung und der Hoffnung", sagte US-Präsident Barack Obama bei der feierlichen Eröffnung. Auch andere Politprominenz erschien zu der Zeremonie und gedachte gemeinsam mit Angehörigen der Opfer den fast 3000 Toten.

Die Opfer "leben in uns fort, in den Familien, die sie weiter lieben", sagte Obama, der mit seiner Frau Michelle gekommen war. Das Museum werde dafür sorgen, dass die Tragödie vom 11. September nie vergessen werde. Der Ort werde "den wahren Geist von 9/11 - Liebe, Mitgefühl und Aufopferung - für immer im Herz unserer Nation verankern".

Der frühere New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg nannte das Museum ein "heiliges Kennzeichen unserer Geschichte" und stellte 9/11 in eine Reihe mit der entscheidenden Bürgerkriegschlacht von Gettysburg, dem Angriff auf Pearl Harbour im Zweiten Weltkrieg und dem Vietnam-Krieg.

Zu hoher Eintrittspreis?

Angehörige von Opfern, Rettungskräfte und Überlebende der Anschläge traten ebenfalls ans Rednerpult und berichteten manchmal unter Tränen von ihrem Erlebnis. An der Zeremonie nahmen auch der frühere US-Präsident Bill Clinton und seine Frau, die frühere Außenministerin Hillary Clinton, teil.

Das Museum besteht aus einem keilförmigen Eingangspavillon und unterirdischen Ausstellungsräumen. Tausende persönliche Gegenstände erzählen die Geschichten der Opfer, etwa verkohlte Kreditkarten und mit getrocknetem Blut überzogene Schuhe. Ton- und Videoaufnahmen rufen die Geschehnisse in Erinnerung - darunter Mitschnitte der letzten Telefongespräche von Menschen, die in den Ruinen des World Trade Center ihr Leben ließen. Zu sehen sind auch die Reste einer Treppe, über die sich Hunderte Überlebende retten konnten.

Eine große Karte zeigt die Flugrouten der vier entführten Passagiermaschinen an jenem verhängnisvollen Morgen des 11. September 2001. Anhänger des Terrornetzwerks Al-Kaida rammten zwei Flugzeuge in Nord- und Südturm des World Trade Center. Außerdem flogen die Attentäter eine Maschine in das Pentagon in Washington, ein weiteres gekapertes Flugzeug stürzte im Bundesstaat Pennsylvania in ein Feld. Insgesamt starben an dem Tag 2983 Menschen.

Zunächst bekommen die Angehörigen der Todesopfer, Überlebende sowie Rettungskräfte von 9/11 die Möglichkeit, den Ort ungestört zu besuchen. Ab Mitte kommender Woche ist das Museum dann für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Für Unmut sorgte im Vorfeld der Eintrittspreis von 24 Dollar (17,57 Euro) - Kritikern ist das zu viel für einen nationalen Erinnerungsort.

Der Eingangspavillon aus Glas und Stahl steht zwischen den beiden Granitbecken des 9/11-Mahnmals, die in den viereckigen Grundriss der eingestürzten Zwillingstürme eingelassen sind. Auf Bronzeplatten sind die Namen der Opfer eingraviert. Die Fertigstellung des Museums hatte sich um drei Jahre verzögert. Der Bau von Mahnmal und Museum wurde auch deutlich teurer als geplant und verschlang einigen US-Medienberichten zufolge rund eine Milliarde Dollar (729 Millionen Euro). Die Stiftung hinter dem Projekt bestreitet diese Summe und spricht von 700 Millionen Dollar.

Quelle: ntv.de, lou/dpa/AFP

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