Regierung erstellt Risikoanalyse Orkanflut könnte 1000 Menschen töten
10.01.2015, 08:48 Uhr
Am überspülten Fähranleger in Dagebüll.
(Foto: dpa)
Über Deutschland ziehen derzeit mehrere Sturmtiefs hinweg. Heftige Orkanböen und starker Regen sind vorhergesagt. Wann die Ereignisse eintreten, ist nicht genau bekannt. Träfe der Winterorkan auf eine Sturmflut, wären die Folgen laut Regierung verheerend.
Das Wetter spielt wieder einmal verrückt. Zwei Orkantiefs ziehen nacheinander über Deutschland hinweg, dazwischen verbleiben nur wenige Stunden als Verschnaufpause. Bis zu 20 Grad warm könnte es heute im Südwesten werden, damit ist es dort wärmer als am Mittelmeer. Zudem sind heftige Böen vor allem für den Norden vorhergesagt. Der Deutsche Wetterdienst warnte vor Sturmfluten und gab für Norddeutschland eine amtliche Unwetterwarnung heraus. Bereits am Freitag überschwemmte eine Sturmflut den Hamburger Fischmarkt.
Angesichts dieser Meldungen verwundert es nicht, dass der Katastrophenschutz in verschiedenen Szenarien durchrechnet, was schlimmstenfalls bei einem Winterorkan mit Sturmflut passieren könnte. Solche Szenarien werden an Modellen entwickelt, die auf realen Vorkommnissen und einem strukturierten, zeitgleichen Aufeinandertreffen beruhen. Über eine solche Risikoanalyse berichtet jetzt die "Bild"-Zeitung.
Demnach halten die Experten in Deutschland eine gewaltige Katastrophe für möglich, wenn zeitgleich ein Winterorkan mit Sturmflut auf den Norden trifft. Im schlimmsten Fall könnten dadurch mehr als 1000 Menschen ums Leben kommen, heißt es unter Berufung auf die Analyse von Bundesregierung und Ländern. Außerdem könnten bis zu sechs Millionen Menschen teils wochenlang von der Stromversorgung abgeschnitten werden.
Szenario tritt extrem selten ein
Als Extremszenario wird dabei eine Situation beschrieben, in der sich ein sehr schwerer Orkan von der Nordsee landwärts bewegt und mit dem "gezeitenbedingten Höchstwasserstand" zusammentrifft. Laut "Bild" würden dadurch womöglich Teile von Hamburg, Bremerhaven und Husum sowie bis zu 1350 Quadratkilometer Land an der Nordseeküste überflutet.
Noch einmal: Das ist ein Szenario und muss nicht an diesem Wochenende eintreten, auch wenn die Meteorologen für ganz Deutschland schwere Sturm- oder sogar Orkanböen und reichlich Regen erwarten.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa