Panorama

Mordprozess bis zum 5. Mai vertagt Pathologe lässt Pistorius im Stich

Die Gerichtsverhandlung gegen Oscar Pistorius ist nun bis zum 5. Mai vertagt.

Die Gerichtsverhandlung gegen Oscar Pistorius ist nun bis zum 5. Mai vertagt.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Im Mordprozess gegen Paralympics-Star Oscar Pistorius ist auch nach 25 Verhandlungstagen kein Ende in Sicht. Vor einer etwa zweieinhalbwöchigen Pause muss der Südafrikaner jedoch erneut einen Rückschlag hinnehmen.

Im Mordprozess gegen Oscar Pistorius muss der südafrikanische Sprintstar erneut einen Rückschlag hinnehmen: Am letzten Verhandlungstag vor einer etwa zweieinhalbwöchigen Pause hat der von Pistorius bestellte Pathologe Reggie Perumal entschieden, nicht in dem Prozess auszusagen.

Auf die Frage, ob er in den Zeugenstand treten werde, sagte Perumal: "Nein (...). Sie wissen, dass ich im Moment nichts weiter sagen kann." Es wird vermutet, dass Perumal nicht aussagen will, um die Thesen der Staatsanwaltschaft nicht weiter zu untermauern.

Der Pathologe Gert Saayman, der von der Anklage präsentiert wurde, hatte Essensreste im Magen der getöteten Freundin von Pistorius gefunden. Daraus hatte er geschlossen, dass Reeva Steenkamp noch etwa zwei Stunden vor ihrem Tod gegessen hatte. Dies widerspricht der Aussage des Angeklagten, das Paar sei mehr als fünf Stunden vor dem Drama friedlich eingeschlafen. Perumal sei bei der Autopsie "im wesentlichen" mit ihm einverstanden gewesen, sagte Saayman nun.

Ein anderer Pathologe, der jedoch nach eigenen Angaben nicht mit Perumal über dessen Entscheidung gesprochen hat, gab an, dass dieser sich angeblich nicht gezwungen sehen wolle, seine ursprüngliche Version vor Gericht abzuändern. Er habe daher eine Befragung abgelehnt. "Wenn das stimmt und Doktor Perumal die Wahrheit nicht verdrehen will, gebührt ihm große Ehre dafür", sagte Steve Naidoo.

Zweieinhalbwöchige Pause für das Aktenstudium

Der unterhalb der Knie amputierte Sportler hatte seine Freundin in der Nacht zum Valentinstag vergangenen Jahres durch die geschlossene Toilettentür seines Hauses erschossen. Er beteuert, Steenkamp für einen Einbrecher gehalten zu haben.

Der Staatsanwalt Gerrie Nel wirft Pistorius dagegen vor, seine Freundin absichtlich und wissentlich nach einem Streit getötet zu haben: "Sie haben sich bewaffnet aus dem einzigen Grund, sie zu erschießen und zu töten." Der sichtlich aufgewühlte Angeklagte hatte sich im Zeugenstand während eines fünftägigen Kreuzverhörs mehrfach in Widersprüche über Details der Tatnacht verwickelt.

Die Gerichtsverhandlung ist nun bis zum 5. Mai vertagt. Richterin Thokozile Masipa folgte damit am Mittwoch dem Antrag des Staatsanwalts. Masipa betonte, dass eine längere Unterbrechung nicht sinnvoll wäre. Anklagebehörde und Verteidigung wollen die Pause für das Aktenstudium nutzen. Bis zum Donnerstag, dem 25. Verhandlungstag, gab es bereits über 2000 Seiten an Protokollen. Bisher wurden in dem Verfahren 23 Zeugen gehört.

Quelle: ntv.de, cri/AFP/dpa

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