Panorama

Tödliche Panne auf Intensivstation Patient stirbt nach Stromausfall

In einem Schweriner Krankenhaus fällt der Strom aus. Die Notstromaggregate springen an, die Situation scheint sich zu entspannen. Doch ausgerechnet auf der Intensivstation kommt der Notstrom nicht an. Einen Patienten kostet das das Leben.

Eigentlich ist die Klinik für Stromausfälle gerüstet.

Eigentlich ist die Klinik für Stromausfälle gerüstet.

(Foto: dpa)

Während eines Stromausfalls ist auf der Intensivstation einer Klinik in Schwerin ein Patient gestorben. Es handele sich um einen 29 Jahre alten Mann aus der Ukraine, der in Mecklenburg-Vorpommern arbeite, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. "Wir prüfen, ob ein Fremdverschulden vorliegt." Die Klinik bedauert den Vorfall: "Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen", sagte der Sprecher der Helios-Kliniken, Christian Becker.

Der 29-jährige Patient war nach einem Arbeitsunfall mit lebensgefährlichen Verletzungen in das Krankenhaus gekommen. "Nach dem Stromausfall sprangen die Notstromaggregate auch an", sagte Becker. Aus bisher ungeklärter Ursache habe die Strom-Weiterleitung auf die Intensivstation aber nicht geklappt. So seien auch die Beatmungsgeräte auf der Station kurz ausgefallen. In der Zeit war laut Staatsanwaltschaft ein Arzt bei dem Patienten, dieser habe gemeinsam mit einer Krankenschwester versucht, den Patienten weiter zu beatmen, zunächst manuell später mit einem akkubetriebenen Gerät. Das habe den Mann jedoch nicht retten können.

Der Staatsanwaltschaft zufolge wird die Leiche nun obduziert, "um genau festzustellen, woran der Patient verstorben ist." Der "Bild"-Zeitung sagte Pressesprecher Oberstaatsanwalt Stefan Urbanek: "Wir müssen abwarten, was die Rechtsmedizin sagt. Momentan ist alles pure Spekulation."

In der Klinik wird unterdessen untersucht, ob die Notstromaggregate korrekt funktionierten und was den Stromausfall am Dienstag um 13.52 Uhr ausgelöst hat. Die Geräte der Notstromversorgung werden einmal im Monat auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft. Bisher funktionierten sie immer einwandfrei. Auf der Intensivstation waren zu dem Zeitpunkt mehrere Patienten an Beatmungsgeräte angeschlossen. Kein anderer Patient habe bei dem Vorfall gesundheitliche Schäden erlitten.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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