Panorama

Niederlande: Notdurft im Nahverkehr "Pinkel-Beutel" für Bahnfahrer

Das Stahlbecken war einmal - jetzt kommen Plastikbeutel.

Das Stahlbecken war einmal - jetzt kommen Plastikbeutel.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die niederländische Bahn macht einen offenbar ernst gemeinten Vorschlag für ihre Züge ohne Toilette: Die Fahrgäste sollen in Beutel machen. Allerdings nur im Notfall. Dazu sollen sie die hintere Fahrerkabine nutzen. Bei Bahnfahrern regt sich Widerstand - und bei den Zugführern.

Die niederländische Bahn plant in Zügen ohne Toiletten die Einführung von "Pinkel-Beuteln". "Wir wollen die Beutel auf unseren im Nahverkehr eingesetzten Sprinter-Zügen einführen", sagte Unternehmenssprecherin Nienke Kooistra. "Sie sollen aber wirklich nur in extremen Notsituationen genutzt werden, beispielsweise wenn ein Zug auf der Strecke liegenbleibt."

Sollte einen der Passagiere in den Zügen wirklich ein dringendes Bedürfnis überkommen, soll er sich nach den Plänen der Bahn künftig einen der Beutel nehmen und in die unbenutzte Fahrerkabine am Ende des Zuges zurückziehen können. In den Beuteln befindet sich ein weißes Pulver, das zu Gel wird, wenn es mit Flüssigkeit in Berührung kommt. Die Passagiere sollen im Fall der Fälle die Beutel im Zug lassen oder einfach nach dem Aussteigen wegwerfen.

Gegen die Idee der Bahn regte sich heftiger Widerstand. Eine Frau sagte im Fernsehen: "Meinen die das ernst? Ich kann mir nicht vorstellen, da rein zu machen." Außerdem verwies die Frau auf den Geschlechterunterschied: "Für einen Mann mag das ja gehen, für eine Frau ist es einfach unmöglich." Auch empörte Zugführer meldeten sich zu Wort: Sie wollen nicht, dass ihr Arbeitsplatz zur Toilette wird.

Quelle: ntv.de, AFP

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