Panorama

Umweltschutz mit Weltrekord Plastiktüten-Kette soll Meere retten

Zusammengeknotete Plastiktüten bilden am Strand von Niendorf einen gigantischen Fisch.

Zusammengeknotete Plastiktüten bilden am Strand von Niendorf einen gigantischen Fisch.

(Foto: dpa)

Eine ungewöhnliche Aktion soll auf die Gefährdung der Meeresbewohner durch Müll in den Ozeanen aufmerksam machen. Am Strand von Niendorf knoten Anwohner und Einheimische eine Kette aus Plastiktüten und erzielen dabei sogar einen Weltrekord.

Mit einer kilometerlangen Plastiktütenkette hat das Sealife Timmendorfer Strand auf die wachsende Menge von Plastikmüll in den Meeren aufmerksam gemacht. Am Strand von Niendorf knoteten Helfer mehr als 10.000 Plastiktüten zu einer rund 4,2 Kilometer langen Kette zusammen. Mit der Aktion will der Wasserzoo auf die Gefahren aufmerksam machen, die im Wasser schwimmende Plastiktüten für Meeresschildkröten darstellen. Zugleich kommt Sealife mit der längsten Plastiktüten-Kette der Welt aus gebrauchten Tüten ins Guinness-Buch der Rekorde.

Genau 10.615 Tüten knoteten Einheimische und Feriengäste am Strand zusammen, mehr als doppelt so viele, wie für den Rekord erforderlich gewesen wären. Sie hielten die Kette an der Wasserkante in die Höhe, während eine Wettrichterin von Guinness die Tüten zählte, die an den acht deutschen Standorten der Sealife-Aquarien gesammelt worden waren. "Eine solche Aktion hat es bislang noch nicht gegeben, deshalb hat Guinness 5000 Tüten als Mindestzahl festgelegt", sagte die Sprecherin des Sealife Timmendorfer Strand, Franziska Potrafky.

Jährlich landen nach Angaben der Umweltschutzorganisation Nabu rund 6,4 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren, in der Nord- und der Ostsee sind es jeweils rund 20.000 Tonnen. Der Kunststoff wird vom Salzwasser, UV-Strahlen und Wellen zwar zerkleinert, aber nicht abgebaut. "Die Meeresschildkröten fressen die im Wasser treibenden Plastiktüten, weil sie die aufgeblähten Beutel für Quallen halten. Das Plastikgranulat wandert in die Mägen von Muscheln, Krebsen und Fischen. Beide Varianten sind für die Tiere tödlich", sagte Potrafky.

Quelle: ntv.de, dpa

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