Entführungsfall Maria Bögerl Blutspur auf Beifahrersitz
21.05.2010, 07:57 UhrIm Auto der entführten Bankiersfrau aus Heidenheim soll die Polizei Blut des Opfers gefunden haben. Eine offizielle Bestätigung steht aber noch aus. Es gebe aktuell keine entscheidend neue Spur, behaupten die Ermittler.
Im Fall der entführten Bankiersfrau aus dem baden-württembergischen Heidenheim hat die Polizei nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung Blut im Auto des Opfers gefunden. Die Spur auf der Beifahrerseite stamme eindeutig von der entführten 54- Jährigen, berichtet das Blatt. Zudem zitiert es einen Ermittler, Maria Bögerl habe zu ihrem Mann am Telefon gesagt, sie werde "mit dem Tode" bedroht.
Ein Polizeisprecher wollte die Informationen nicht bestätigen. Es gebe aktuell keine entscheidend neue Spur. Die Ermittler treten auf der Stelle. Nach der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" waren beim Sender und der Polizei rund 100 Hinweise zu Frau Bögerl eingegangen. Die Ermittler konzentrieren sich jetzt auf die Suche nach sogenannten "Geocaching"-Sportlern, die in der Nähe des Klosters unterwegs waren, wo das Auto der Entführten entdeckt wurde.
Ein Ziel der digitalen Schnitzeljagd (Geocaching) war der Hof des Klosters in Neresheim, wo der Wagen von Maria Bögerl stand. Ebenso wie die Sportler könnten Ferienhausbesitzer aus der Region wichtige Zeugen sein, hieß es. Sie sollten nachsehen, ob es verdächtige Anzeichen gibt, die darauf hindeuten, dass sich dort Fremde aufgehalten haben.
Nach Ansicht eines Kriminalpsychologen haben die Entführer keinen Plan B. Die Tat sei einfach "schlicht geplant" worden, sagte Prof. Rudolf Egg: "Der oder die Täter melden sich vermutlich deshalb nicht mehr, weil sie nach der gescheiterten Übergabe keinen zweiten Plan haben." Insgesamt gibt es mittlerweile mehr als 1100 Hinweise aus der Bevölkerung zu dem Fall.
Mit einem verzweifelten Appell hatte sich die Familie der entführten Bankiersfrau in der Fernsehsendung an die Täter gewandt. "Wir flehen Sie an, die für uns alle so qualvolle Situation positiv zu beenden", sagte der Sohn.
Quelle: ntv.de, dpa