Panorama

Fährunglück auf den Philippinen Polizei reicht Mordanklage gegen Kapitän ein

Die Küstenwache rettet 140 Menschen von der "M/B Kim Nirvana" - die Fähre war am Donnerstag bei hohem Wellengang 200 Meter vor dem Hafen von Ormoc in den Zentralphilippinen gekentert.

Die Küstenwache rettet 140 Menschen von der "M/B Kim Nirvana" - die Fähre war am Donnerstag bei hohem Wellengang 200 Meter vor dem Hafen von Ormoc in den Zentralphilippinen gekentert.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach dem Fährunglück auf den Philippinen steigt die Zahl der Opfer. Weil zum Zeitpunkt des Unglücks zu viele Menschen an Bord gewesen sein sollen, erheben die Behörden nun Anklage gegen den Schiffsbesitzer und mehrere Crewmitglieder. Der Vorwurf lautet Mord.

Nach dem Fährunglück vor den Philippinen mit mindestens 59 Toten stehen der Schiffsbesitzer sowie mehrere Besatzungsmitglieder unter Mordverdacht. Die Polizei habe Mordanklagen gegen 20 Menschen eingereicht, teilte Sprecher Ibrahim Jambiran mit. Darunter seien der Eigentümer des Schiffs und der Kapitän. Sie wurden bereits festgenommen, wie der TV-Sender ABS-CBN unter Berufung auf die örtliche Polizei berichtet. Die Fähre "M/B Kim Nirvana" war am Donnerstag bei hohem Wellengang 200 Meter vor dem Hafen von Ormoc in den Zentralphilippinen gekentert.

140 Menschen konnten aus den Fluten gerettet werden - die Zahl der Todesopfer stieg indes auf 59. Nach Angaben der Küstenwache wurden weitere Tote gefunden, nachdem die Fähre gehoben worden war. Nach ersten Erkenntnissen waren zum Unglückszeitpunkt zu viele Menschen an Bord des Schiffes. Dies sei eine klare Rechtsverletzung, sagt ein Sprecher der Küstenwache.

Überlebende berichteten, dass die Fähre bei der Ausfahrt aus dem Hafen plötzlich gekentert sei. Alles sei so schnell gegangen, dass niemand mehr Schwimmwesten habe anlegen können. "Sie waren nicht vorsichtig, das heißt, es lag eine Tötungsabsicht vor. Sie waren absichtlich unbesonnen", sagte der örtliche Polizeichef Asher Dolina. Nach philippinischem Recht kann Mord mit bis zu 40 Jahren Gefängnis bestraft werden.

Ermittler der Seeschifffahrtsbehörde sollen bereits angefangen haben, das aus dem Wasser gehobene Wrack zu untersuchen, um die Unglücksursache zu ermitteln.

Quelle: ntv.de, jgue/dpa

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